Eine Rosé-Terrasse zum Verlieben: Hondarribia Teil 1

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Unsere erste Station im spanischen Baskenland lag direkt hinter der französisch-spanischen Grenze. Bei Hendaye haben wir direkt hinter dem (zum Glück nicht mehr vorhandenen) Schlagbaum ein paar zweifelhafte Vergnügungseinrichtungen passiert und nach ein paar Kilometern den beliebten Küstenort am Golf von Biskaya erreicht.

Wir hatten im Vorfeld einige Hotels im Ort angeschaut, aber noch nichts gebucht. Einem Impuls folgend haben wir am Hotel Río Bidasoa am Ortseingang angebremst und nach einem freien Zimmer für zwei Nächte gefragt. Wegen des Wochenendes und einer Hochzeit war das Hotel bereits sehr ausgebucht, hat uns jedoch für jede Nacht ein anderes Zimmer ermöglicht ? Das Hotel liegt direkt neben der Landebahn des Flugplatzes (dazu weiter unten noch mehr), aber die Isolierung war sehr gut und die paar Maschinen am Tag bekommst du wirklich kaum mit.

Unsere erste Erkundungstour hat uns in die Altstadt geführt, die auf einem Hügel liegt. In der Gasse auf dem Weg nach oben haben wir die Eingangstür eines Arztes mit Humor entdeckt – welche Fachrichtung wird er wohl praktizieren? ?

Teils „kuschelige“ Gassen, schöne Ausblicke, bunte, blumengeschmückte Holzbalkone und lange Dachvorsprünge (offenbar regnet es hier doch ab und an…) prägen das Bild. Wir waren im Nachhinein froh, dass wir nicht zuerst in einem sicherlich schönen Hotel oben in der Altstadt nachgefragt hatten….

….denn parken ist hier oben schwierig, limitiert und wird offensichtlich auch streng geahndet, und die Auffahrten sind teils abenteuerlich ?

Der zentrale Platz der Oberstadt ist die „Arma Plaza“ am „Parador“.

Mit einigen Bars, der Touristeninfo und einem Feinkostladen gesäumt sowie etwas geöffnet in Richtung Meer, lädt der Plaza zum Verweilen ein.

Da haben wir uns doch gleich mal für einen Kaffee und ein Bier niedergelassen und ein wenig in den Infos gestöbert, die uns die freundlichen Mitarbeiter im Tourist Info überlassen hatten.

An einem Feinkostlädchen achtlos vorüber gehen, dass gelingt uns nur selten. Also haben wir auch dieses am Plaza betreten und sogar ein baskisches Craftbeer „Kölsch style“ entdeckt. Probiert haben wir es nicht, weil wir finden, dass musst du in Düssel… ääh in Köln trinken ?

Der Alraunenschnaps hatte Betina interessiert (kannte sie das doch bisher nur von Harry Potter), und wir haben eine Flasche mitgenommen. Nun ja, das muss man mögen, meinen wir. Für Desinfektionsvorgänge in Mund und Rachen ist der mit 45 Vol.% ausgestattete Likör aber schon geeignet….

Während ich noch ein paar Fotos schoss, rief mir Betina zu, sie sei mal eben auf der Terrasse schauen und verschwand seitlich vom Parador zwischen Palmen und Blumen. Das sie nicht wieder kam, ging ich mal nachschauen.

Und da war sie: Die kleine Terrasse mit einem großartigen Blick über den sich ins Meer ergießenden Fluss mit den vor Anker liegenden Booten, den Feriendomizilen auf der in die Bucht hereinragende Halbinsel und dem dahinter liegenden, tiefblauen Golf von Biskaya. Ach ja, und vor allem Tina mit zwei Glas eines super Rosé an einem Tisch vor dieser traumhaften Kulisse! Wieder mal alles richtig gemacht, dachte ich mir, und war froh, dass Betina ihrem Instinkt gefolgt war!

Wir haben einen extrem gechillten Aperitif an diesem Platz genossen. Seitdem nennen wir diese Anlage des Parador nur noch unsere „Rosé-Terrasse“! Das Bild oben zeigt sie von unten.

Die „Paradores de Turismo de España“ ist eine staatliche Hotelkette, die ihre überwiegend sehr hochwertigen und auch hochpreisigen Domizile in historisch bedeutsamen Städten und Gebäuden eingerichtet hat, in Hondarribia eben in der über der Stadt wachenden ehemaligen Festung. Die Hotelkette und einzelne Häuser heißen kurz „Parador“.

Das war nicht der letzte Parador, den wir auf unserer Baskenland-Reise sehen sollten, und er hat uns – neben der Außenterrasse natürlich ? – mit einem wirklich besonderen Flair und einem imponierenden, fast komplett glasüberdachtem Innenhof beeindruckt.

Während wir so den trocken-würzigen und erfrischenden Rosé genossen, schwebte plötzlich ein Linienjet im Landeanflug auf den Flugplatz neben unserem Hotel über die Bucht. Gefühlte 20 Meter über den Mastspitzen der Segelboote, verschwand er hinter dem angrenzenden Haus. Wer hier landet, muss schon was draufhaben als Pilot! Auf der Homepage des Hotel Rio Bidasoa hast du eine schöne Vogelperspektive von der Meerseite her.

Hier kannst du die Landung der folgenden Maschine sehen!

Nachdem wir schon einiges gelaufen waren und unseren Aperitif genossen hatten, haben wir uns für den Aufzug in die „Unterstadt“ entschieden, denn unsere Tischreservierung im Restaurant „Sugarri“ in unserem Hotel rückte näher. Die positiven Berichte darüber hatten uns wahrscheinlich bei der Hotelauswahl beeinflusst…

Traditionelle baskische Küche mit lokalen, saisonalen Produkten und innovativen Techniken und Interpretationen ist das Versprechen des „Sugarri“, welches sich im Untergeschoss des Hotels befindet. Es ist aber durch eine Vollverglasung zur Seite tageslichtdurchlflutet und angenehm eingerichtet. Ein schönes, modernes und trotzdem heimeliges Ambiente!

Unser Menü begann mit einer Taboule mit Guacamole, herrlich grün und frisch im Geschmack. Die Flasche Wein (wie Wasser im Preis von 28,50 € für 3 Gänge inbegriffen!) war ein recht einfacher, aber guter Verdejo mit grünen Noten und schönem Schmelz, frisch mit fruchtigen sowie vegetabilen Aromen.

Zur Vorspeise hatten wir uns für Oktopus mit Garnelen und Guacamole auf einer wunderbaren Salsa mit frischen Tomaten, nussigem Rucola und grasigem Olivenöl sowie einem Eintopf von grünen Bohnen mit Muscheln und grünen baskischen Chillies entschieden. Der Oktopus sehr leicht und frisch, die Bohnen zunächst etwas deftiger und ccremig, trotzdem angenehm leicht, die Chillies fruchtig und dezent und eine leicht säuerliche Note an den Muscheln. Zwei schöne Kombinationen!

Zum Hauptgang kam ein Spieß vom Oktopus mit Paprika auf einem cremigen Kartoffelpüree, das wiederum in einer buttrigen, aber leichten und essig-affinierten Vinaigrette ruhte. Burkhard entschied sich für den Catch of the day, in dem Fall ein Merluza (Seehecht) aus dem Ofen mit schönen Röstaromen und geröstetem Knoblauch auf Rahmkartoffeln aus dem Ofen.

Die Desserts haben den frischen Gesamteindruck der Gänge auch im Abschluss wiedergespiegelt. Der Passionsfruchtkuchen mit Eis sowie der Schafsmilchjoghurt mit Blütenhonig und kandierten Walnüssen mit süßen und röstigen Aromen bieten herrliche Gegenpole und runden das Menü mit frischen Eindrücken ab.

Mit besonderem Charme und hilfsbereit umsorgt wurden wir von der sehr netten Service-Dame Claudia, die auf Nachfrage ihren Namen nochmal selbstbewusst mit „Claudia, come Claudia Schiffer“ angab. Sie und ihre Küchenkollegin waren ein Dreamteam, danke nochmal für den schönen Abend ?

Unser Rat für Hondarribia insgesamt: Auf jeden Fall für die Wochenenden unbedingt Tisch reservieren – da ist richtig viel los! Wir hatten schon eine Absage bekommen, die aber am Ende gut ausging – dazu mehr in der nächsten Folge!

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