Georgien – wie schmeckt der Ursprung des Weines?

Zum Ursprung des Weines sind wir auf der ProWein 2019 gelangt – nach Georgien. Hier werden Weine in Amphoren vergoren – Grund genug für uns, mal genauer hinzuschauen und hinzuschmecken!

In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.

Außerdem berichten wir weiter unten von ein paar weiteren „Exoten“, die wir entdeckt haben.

Am Stand des Weinguts Kindzmarauli im zentral-östlichen Georgien haben wir einen „goldenen“ Weißwein probiert – die Farbe siehst du hier im Video.

Der Wein wird aus der Rkatsiteli Rebe gewonnen, das heißt so viel wie „Traube mit rotem Ast“. Die Traube selbst ist weiß, aber der ganze Rest rot, deshalb sieht die Rebsorte aus wie ein durchblutetes Herz. In der Nase leicht süßlich, etwas Honig mit einem dezenten Fruchtkompott, am Gaumen würzig, ein typischer Orange-Wein, für Weißwein naturgemäß sehr ungewöhnlich auch ganz leichte Tannine sowie Anklänge von Rosinen.

Den Roten, den wir verkostet haben, besteht aus der Traube Saperavi. Das bedeutet Verfärben, weil auch das Traubeninnere rot ist und bei der Ernte für viele rote Hände sorgt ? Eine intensive lila glänzende Farbe ist das Resultat im Glas, mit einer sehr fruchtigen, kirschigen Nase. Im Geschmack auch sehr würzig, leichte Tannine und leicht adstringierend, mit viel Mineralik auf der Zunge, insgesamt trotzdem ein sehr runder Wein, der uns ebenfalls gut gefallen hat.

Tamara Shanker vom Weingut Kindzmarauli (auf dem Bild auch der Winzer) hat uns über den jahrtausendealten Herstellungsprozess berichtet: Entweder reift der Wein komplett mit allem – also Beeren, Stiele, Stängel – für 2 bis 6 Monate oder der Traubensaft solo in Amphoren, die in die Erde eingelassen sind. Deshalb wird über den Reifungsprozess eine optimale, gleichbleibende Temperatur gewährleistet. 

Im Weingut gibt es Gefäße zwischen 20 Liter bis zu zwei Tonnen, und es ist eine Ehre, wenn für dich als Gast die Familie eine Amphore aufmacht!

Quelle Foto: Homepage www.kwc.ge

Die Amphoren im Weinkeller sind mit Tondeckeln verschlossen. Es kommt kein Sauerstoff rein, sonst würde der Wein oxidieren. Aber: Eine mit Sand abgedeckte Spalte lässt die Kohlensäure raus. Tamara hat uns verraten, dass inzwischen viele Winzer aus Deutschland nach Georgien zum Probieren und Kennenlernen reisen – kein Wunder, Amphoren Wein ist in! 

Die georgischen Weine sind sehr puristisch, meist sehr mineralische Tischweine, die am besten mit einem Essen genossen werden sollten. Wir haben einen sehr interessanten und guten Eindruck gewonnen und das Land bereits auf unsere Bucket List gesetzt ?

Tipps für Weinreisen nach Georgien und zur Kulinarik des Landes hörst du in unserer ➡️ Podcastfolge 099 ?

Von der Tenuta Tenaglia haben wir Sabine Ehrmann wieder getroffen, die mit ihrem Grignolino dieses Jahr 3 Gläser im Gambero Rosso erhalten hat – völlig zu Recht und Glückwunsch an dieser Stelle! Eine tolle, autochthone Rebsorte aus dem Monferrato – wie Sabine als Deutsche zu diesem Weingut in Italien gekommen ist, von der „Wineloverin“ zur Winzerin wurde und mehr über den Grignolino kannst du in unserer ➡️ Podcastfolge 056 ? hören.

Aus Israel haben wir die Golan Heights Winery gefunden. Deren Viognier mit einer „Wunderlampe“ auf dem Etikett haben wir in Tel Aviv im Restaurant Goldmann im Sonnenuntergang am Strand vor Jaffa kennengelernt – hör mal in unsere ➡️ Podcastfolge 026 ? rein und erfahre noch mehr über die spannende Levante-Kulinarik!

Aus Litauen haben wir was ganz Ausgefallenes kennengelernt: Weine aus Beeren! Die Manufaktur Gintaro Sino macht nicht nur aus Blaubeeren interessante Alternativen zu Wein aus Trauben, die überhaupt nicht nach Fruchtsaft, sondern tatsächlich „weinig“ schmecken. Auch ein Apfel-Eiswein hat uns gut gefallen. Selbst Sprudeliges aus Beeren in zweiter Flaschengärung gibt es hier!

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