Historisches Meersburg – Die badische Perle am Schwäbischen Meer

Eine Stadt wie gemacht für eine Filmkulisse, in der das Mittelalter die Hauptfigur ist. So empfängt dich die Stadt „Meersburg“, die sowohl direkt am Wasser des Bodensees liegt als auch hoch über diesem thront. Mit ihren kleinen Gassen in der Oberstadt und den bunten Fachwerkhäusern ist sie das angesagte Fotomotiv für Menschen aus der ganzen Welt. Charmant verspielt mit ihren bunten Fassaden, an denen liebevoll bepflanzte Blumenkästen hängen, präsentieren sich die Häuser als perfektes Fotomotiv. Im Erdgeschoss findest du Cafés, kleine Geschäfte, Restaurants und Kneipen. Darüber liegen Wohnungen, aus denen die Bewohner das bunte Treiben beobachten. 

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Meersburg gehört zum badischen Teil des Bodensees, der an drei Länder und drei deutsche Bundesländer grenzt. Deutschland, Österreich und die Schweiz teilen sich das schwäbische Meer, was du beim Besucherpublikum ganz leicht hören kannst. Mit dem eigenen Boot, den Fähren oder den Schiffen der „weißen Flotte“ bist du in kurzer Zeit an einem anderen Ort und kannst dir an warmen Tagen den kühlen Fahrtwind um die Nase wehen lassen.

Bayerisch, schwäbisch und badisch wird am Bodensee gesprochen und gekocht. Hier in Meersburg dominiert die badische Küche, denn schließlich gehört die Stadt zu „Baden“. Ein bekanntes Gericht, das du in fast allen Restaurants der Stadt angeboten bekommst, ist das Bodenseefelchen. Das Felchenfilet wird dir gebraten an Mandelbutter mit Petersilienkartoffeln auf den Speisekarten genauso begegnen wie das Felchen Matjes mit Sauerrahm und Bratkartoffeln. Flammkuchen findest du auf vielen Speisekarten genauso wie Badischen Wurstsalat und den Salatvariationen von der Insel Reichenau. Kulinarisch zeigt sich die Stadt wieder bunt und macht dir die Restaurantauswahl ganz schön schwer. Wir haben uns an einem Abend für die Gutsschänke entschieden, weil du von dort einen grandiosen Blick über einen großen Teil des Sees hast. 

Burkhard hat sich für einen Zwiebelrostbraten mit Röstzwiebeln und Spätzle an einer Spätburgundersauce entschieden. Denn nur von den schönen Ausblicken wird der Magen ja noch lange nicht satt. Das Fleisch wurde ihm leider nicht wie bestellt Medium, sondern durchgebraten serviert. Bei der Sauce war er nicht sicher, welcher der beiden großen Fertigsaucenhersteller in Süddeutschland beteiligt gewesen ist. Sein Fazit ist, dass die Küche durchschnittlich ist, dafür der Standortvorteil grandios gut. 

Betina lies sich vom saftigen Kalbsrahmgulasch mit Speck, Champignon und Schupfnudeln locken. Die Entscheidung war goldrichtig. Das Fleisch war butterzart, die Sauce mit dem Speckaroma köstlich und die Schupfnudeln genau im richtigen Bräunungsgrad aus der Pfanne genommen. Für 17,50 Euro hat sie hier gut gegessen und die herannahende Nacht mit ihrem Farbspiel als Unterhaltungsprogramm sehr genossen. 

Direkt daneben liegt das Staatsweingut Meersburg, das seine Weine auch für eine Verkostung präsentiert. Selbstverständlich haben wir die Gelegenheit genutzt und eine kleine Probe mit drei Gläsern Weißwein gemacht. Gestartet sind wir mit dem  „Meersburger Lerchenberg“, einem Müller-Thurgau, der sich mit floralen Aromen und einer dezenten Säure präsentiert hat. 

Weiter ging es mit dem „Meersburger Rieschen“ einem Grauburgunder, der durchaus einen starken Körper zeigt und mit einer reifen Säure ein spannender Wein ist.

Für uns war klar, dass wir auch den Traminer aus der Lage „Meersburger Rieschen“ verkosten möchten. Seine Säure ist besonders schön eingebunden und mit den typischen Noten von Akazienhonig und Rose gefällt uns der Wein von den Bodenseehängen sehr gut. 

Die Hanglage „Meersburger Rieschen“ gehört zu den Spitzenlagen am Bodensee. Direkt unterhalb des mächtigen Gebäudes mit der großen Aufschrift blicken die Reben gen Süden. Schon bei den kleinsten Sonnenstrahlen genießen die Trauben hier Wärme und können sich im Winter schnell vom kühlen Schnee befreien. Vom See weht eine kühle Brise über den Hang, den auch die Winzer bei der Rebpflege in den steilen Terrassen genießen. 

Hoch oben in den mit Kopfsteinpflaster bestückten Gassen liegen ganz dicht beieinander das Neue Schloss und die Burg. Die Besichtigung „der Meersburg“ ist genauso möglich wie die Räume im Neuen Schloss. Wir selbst haben beide Gebäude nur von außen bewundert, haben dafür gelesen, dass mehr als 30 Räume in der Burg eingerichtet sind. Das Mittelalter wird für Besucher hier also wirklich erlebbar. 

Das Neue Schloss mit seinem barocken Stil und dem liebevoll gepflegten Garten beschert dir einen überwältigenden Panoramablick über den Bodensee und auf die Unterstadt.

Unweit des Neuen Schlosses liegt das Museum „Vineum Bodensee“, in dem die historische Weinpresse von 1607 ausgestellt ist. Im modernen Wein-Erlebnishaus dreht sich alles um den Wein. Die wunderschön geschaffene Verbindung von altem Fachwerk mit moderner Architektur schafft ein angenehmes Raumklima und ist für Architekturinteressierte ein Muss. 

Auch wenn dich die wunderschöne Oberstadt schon in ihren Bann gezogen hat, so solltest du unbedingt zu Fuß die steile Straße, die an der Burg entlang führt, nach unten gehen. Hier findest du rechts und links Geschäfte und Restaurants, die dir beim Hochlaufen eine Verschnaufpause gönnen. 

In der Unterstadt musst du dich entscheiden, ob du den Weg durch das große Tor in die Altstadt wählst oder doch lieber direkt am See unter den Platanen mit dem Blick aufs Schweizer Ufer entlang schlenderst. Wir haben die Seepromenade mit den zahlreichen Cafés und Restaurants gewählt, auch um ein paar schöne Fotos vom aufziehenden Gewitter zu machen. Das kann dir nämlich am See öfter mal passieren, dass ein Sonnentag durch eine kurze Gewitterpause unterbrochen wird. Dann frischen die Böen auf und die Segelboote legen sich stramm in den Wind. 

Angenehm draußen sitzen unter den Markisen kannst du im seeabgewandten Teil der Häuser. Hier genießt du den kühlen Schatten im Sommer, aber auch einen kurzen Regenschauer, ohne vom Wind nass zu werden. Da die Unterstadt immer stark frequentiert ist, lohnt es sich, hier einen Tisch zu reservieren, wenn du mit Blick auf den See etwas essen möchtest. Bei schönem Wetter sind die Plätze auch mal ganz schnell besetzt. 

Wer es lieber etwas ruhiger und vor dem Essen noch eine kleine Anstrengung haben möchte, der läuft von der Unter- zur Oberstadt. In einer der Gassen steht ein gelbes Fachwerkhaus, das sehr üppig und herrlich grün bewachsen ist. Hier residiert die Winzerstube „zum Becher“. Der Chef selbst sagt: „Unsere Welt ist eine andere, und wer die Stufen empor steigt, lässt sich darauf ein.“ Recht hat er! 

Der Gastraum ist komplett in dunklem Holz gestaltet. Die Holztäfelung wird durch geschnitzte Holzfiguren ergänzt. Der schöne Holzboden knarrt wohlwollend unter den Schritten der Gäste und überall auf den Beistelltischen glänzen kupferne Stövchen, die das Essen der Gäste für lange Zeit warm halten können. Entweder findest du die Einrichtung herrlich kitschig und etwas aus der Zeit gefallen, oder du fühlst dich sauwohl, weil sie Gelassenheit und Ruhe ausstrahlt. Wir haben uns hier extrem wohl gefühlt und ein wenig so wie in unserer Kindheit, wo wir in solchen Wirtshausstuben Türme aus Bierdeckeln gebaut haben, bis das Kinderschnitzel kam :-). 

Ins Abendmenü sind wir mit einer Vorspeisenvariation vom Fisch gestartet. Auf dem Teller hatten wir Mousse von geräucherter Lachsforelle in Rieslinggelee, was unglaublich köstlich war, ein Bouquet Blattsalate und geräuchertes Forellenfilet mit Sahnemeerrettich.

Burkhard hat sich für die Spezialität der Region entschieden und Bodensee Felchenfilets in Mandelbutter gebraten mit Kartoffeln und Salaten bestellt. Trotz der durchaus schweren Mandelbutter konnte sich das Felchenfilet elegant & fein präsentieren. Eine sehr schöne Geschmackskombination, die von der Butter getragen wird. 

Begleiten lassen hat sich der Fisch vom hauseigenen Wein, einem Glas Gutedel QbA, trocken. Mit einer leichten Mineralität und den fruchtigen Noten unterstützt der Wein mit seiner erfrischenden, ganz milden Säure den Geschmack des Bodenseefelchens sehr gut. 

Betina traute ihren Augen fast nicht. Auf der Karte stand tatsächlich ein Schwäbischer Zwiebelrostbraten vom Filet (!) mit hausgemachten Spätzle und Salaten. Die Spätzle wurden mal ganz schnell in knackige Bratkartoffeln getauscht, und fertig war die Bestellung 🙂 Dieses Gericht war der absolute Hammer! Das hauchdünne Rindfleisch war perfekt medium-rare gebraten, ganz zart und extrem gut im Geschmack. Mit den geschmälzten Zwiebeln und den genialen Bratkartoffeln war dieses Gericht eine Hommage an die Küche nach Hausfrauen Art. 

Der eigentliche Grund, warum wir hier ein Wochenende verbracht haben, ist ein Wellness-Erlebnis der ganz besonderen Art. In Meersburg hast du viele Möglichkeiten, um im kühlen oder vielleicht doch lieber warmen Nass zu schwimmen. Im Sommer kannst du im Frei- und Strandbad Abkühlung suchen oder nebenan in der Therme im warmen Wasser entspannen. Wir haben uns für eine Stunde Floating entschieden. Am Ortsrand der Stadt bietet Nicole Weyers in Ihrer Naturheilpraxis das ultimative Entspannungserlebnis an. 

Schwerelosigkeit wie im Toten Meer lässt dich in dieser Wanne innere Ruhe finden und deinen Körper in einen Entspannungszustand versetzen, der seinesgleichen sucht. Hör unbedingt ➡️ die Podcastfolge 159 ?, in der Frau Weyers erklärt, wie Floating entstanden ist und was es mit dem Alpha-Zustand auf sich hat. 

In dieser Oase der Ruhe sind wir eine Stunde geschwebt und komplett entspannt in einen wunderschönen Nachmittag in Meersburg gestartet. Das Körperfeeling im warmen Wasser, dass dich trägt, ist so angenehm, dass du das Gefühl bekommst, so leicht wie ein Wattebausch zu sein, der locker flockig durch die Luft schweben kann.  HERRLICH! 

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