Cocina en miniatura – die Pintxos in San Sebastián sind ein Mekka für Genießer.
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Wir sind auf unserer Baskenland-Tour von Hondarribia aus weiter zu unserer nächsten Station San Sebastián gefahren. Dafür haben wir nicht die schnelle Variante auf der Autobahn im Hinterland gewählt, sondern uns bewusst für die gemütliche und landschaftlich sehr schöne Strecke über den Jaizkibel entschieden.
Von der kleinen Hafen- und Badetouristenstadt Hondarribia führt dich ein kurviges Sträßchen bis auf 360 Meter. Hoch über dem Meer ist neben ein paar Ruinen von irgendwas ein kleiner Parkplatz.
Hier kannst du ein wenig herumlaufen und phänomenale Panoramen genießen: Auf der einen Seite das tiefblaue Meer und die Weite des Golf von Biskaya, auf der anderen Seite die Weite und die Berge im Hinterland mit immer neuen Ebenen nacheinander.
Neben den Ausblicken tragen die Ruhe und die herrlich frische, reine Luft bei, mit der du leicht salzige und kräuterige Maccia-Aromen in dich aufnimmst. Die Kühe und Pferde auf den Weiden rund um den „Gipfel“ scheinen das ebenso zu genießen ?
Auch ein grandioser Blick auf Hondarribia und seinen Flugplatz sowie Hendaye in Frankreich (jenseits des Grenzfluss Bidasoa) bietet sich.
Wenn du der kleinen, aber ausreichenden Straße weiter Richtung San Sebastián folgst, eröffnen sich hinter jeder Kurve neue Ausblicke auf sanft geschwungene, sattgrüne Hügel vor tiefblauem Meer.
Du musst hier nicht verwackelte Hektik-Bilder aus dem fahrenden Auto schießen: Regelmäßig kommen kleine Parkbuchten oder Haltemöglichkeiten, wo du mal eben aussteigen und Schnappschüsse schießen kannst. Respekt vor den Radfahrern! Wir haben unser Cabrio genossen, auch wenn es da für uns schon bergab ging ?
Die wunderschöne Hortensie steht auf dem Parkplatz der „Kantina Jaizkibel“. Hier kannst du einen schnellen Kaffee und einfache Snacks nehmen.
Unsere einfache, aber topsaubere 2-Sterne-Pension in San Sebastián/Donostia lag in einer Seitenstraße zum Fluss Urumea, der die Stadt teilt und nur ein paar hundert Meter von Strand und Altstadt. Die Tiefgarage war in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Ach übrigens: Orientierung geht auch super nach alter Väter und Mütter Sitte mit dem Stadtplan – ohne Google Maps ?
Am ersten Tag sind wir sofort in die Altstadt eingetaucht. Natürlich darf ein Foto des berühmten Portals der Kirche Santa Maria nicht fehlen. Ästhetisch schöne Spannung erzeugt neue Kunst an alter Fassade!
Die enge Gasse ist übrigens die Calle Mayor, die eh. „Hauptstraße“. Mit dem Portal im Rücken siehst du am anderen Ende dieser Diagonale in einiger Entfernung zwischen Gerüst und Hausfassade den Spitzturm der Kathedrale.
Donostia – so der baskische Name von San Sebastián – ist die unangefochtene Hochburg der Pintxos, einer der vielen kulinarischen Schätze des Baskenlandes. Diese Spezialität stammt vom spanischen Wort „Pincho“ für „Spieß“ ab – am Ende wird an der Theke einfach die Anzahl der übrig gebliebenen Spießchen auf deinem Teller abgerechnet!
Wir haben uns direkt auf die Spuren der Pintxos begeben. Die kleinen Genießer-Portionen bieten Gourmetküche im Miniaturformat hohem kulinarischen Niveau und sind eine wahre Wonne für Auge und Gaumen! Ursprünglich waren das einfach kleine Häppchen aus Peperoni, Olive und Anchovis oder einfach hartgekochte Eier, die man in den Bars zum Wein oder Bier schnabulierte. Heute überbieten sich die Bars darin, die Pintxos kulinarisch innovativ und kreativ weiterzuentwickeln und die originellsten Ideen auf ihren Theken anzubieten – man hat das Gefühl, es geht jetzt eher darum, die Pintxos mit Getränken zu begleiten ?
Unsere erste Begegnung mit den Pintxos de Donostia hatten wir in der Bar „Zibbibo“, die uns schon aufgrund ihres Namens (eine unserer Lieblings-Weißwein-Rebsorten aus Sizilien) anzog. Die Schinken-Segel empfanden wir als eine nette Hommage an die Seefahrer der Stadt, die Mini-Burger mit Camembert, Paprika und Schinken als stylish.
Kunstvolle Grundhaltung der Barkeeper beim Einschenken des Txakoli, dem leichten trockenen Weißwein von der baskischen Küste, den du unbedingt zu den Pintxos genießen solltest (über diesen Weißen berichten wir in einer unserer nächsten Episoden nochmals ausführlicher!).
Hier auch nochmal live:
Natürlich geht auch ein kühles Bier gut mit Pintxos. Die Kultur, allein, zu zweit oder mit Freunden von Kneipe zu Kneipe zu ziehen und zu entdecken, was es in der nächsten Kneipe noch an Highlights auf den Tresen gibt, finden wir echt klasse! Dringende Empfehlung allerdings: Am besten pro Bar auf 2, maximal 3 Pintxos beschränken, vielleicht sogar teilen – ansonsten kommst du nicht weit. In jedem Fall kannst du auf diese Weise locker durch den Tag kommen, ohne irgendwo ein komplettes Menü verspeisen zu müssen (was aber auf jeden Fall auch zu empfehlen ist ?)
Als eine unserer Favoriten kristallisierte sich die Bar „Nagusia Lau“ auf der Calle Mayor heraus.
Schinken-Blutwurst-Wachtelspiegelei, Garnelen in krossem Speck, Garnelen mit Anchovis, Paprika und Lachs, Thunfisch-Kreationen, hier hat es die Küche echt krachen lassen.
Auch ohne Worte klar verständlich: Die rechte Variation erfordert eine gewisse Toleranz von Scoville-Werten. Wir haben uns nicht drangetraut, hatten aber ja auch jede Menge Alternativen ?
Die Anzahl der Kassenzettel auf dem Boden vor den Bars ist übrigens kein Anzeichen einer missglückten schwäbischen Kehrwoche, sondern Ausdruck enormer Kundenfrequenz und somit Beleg für Qualität und Beliebtheit der Bar!
Die Schinken für die Pintxos hängen teils direkt über den Tresen, der Getränke-Nachschub wird auch mal in großen Fässern wie im Senra Zaharrean zur Schau gestellt.
Riesen-Champignons mit Käse und allerlei, in Brandteig frittiertes, Garnelen auf Thunfisch und Lachs, saure Fischlein mit Gemüse…
… Jakobsmuscheln überbacken oder nicht, Fische wie Mini-Aale, Pimentos, Oktopus-Kreationen: In San Sebastián findest du so ziemlich jede erdenkliche Gourmet-Kombination im Modellformat.
Ebenfalls eine Spezialität im Baskenland ist der Apfelwein. Hier gibt es neben einem Museum auch die Sidrerias (französisch: Cidre).
Der Apfelwein wird traditionell in einem langen Strahl aus dem Fass ins Glas eingeschenkt. Auch hier gehört ein bisschen Show zum Geschäft! Auch wenn Burkhard Hesse ist: Apfelwein muss es für uns zumindest nicht unbedingt sein, aber es gibt ja Txakoli und Bier…
Klares Fazit: Noch am ersten Tag in Donostia hat Burkhard den Aufnahmeschein für den offiziellen Pintxos Fan-Club unterschrieben (Aber: In der nächsten Folge kommt es noch besser!)