Bevor wir mit dir ins eines der wohl besten Restaurants in Reykjavik, in das Grillmarkaðinn, gehen, nehmen wir dich heute mit auf einen kulinarischen Rundgang in Islands Hauptstadt.
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Wir hatten an einem Morgen das Frühstück im Hotel verpasst (es muss wohl der Tag nach der leider erfolglosen, aber langen Aurora-Borealis-Jagd-Nacht gewesen sein ?) und Burkhard hatte unglaublich Lust auf Fisch. Also versuchten wir, eine Lokalität mit dem entsprechenden Angebot zu finden.
Im Sand Hotel auf der Haupteinkaufsstraße Laugavegur (das ist eine Einbahnstraße, auf der die Autos für die Fußgänger halten, wenn die über die Straße wollen!) haben wir in der Bar zur Happy Hour einen Aperitif genossen. Dabei sind wir auf die angegliederte Sandholt Bäckerei & Konditorei sowie „Eatery“ aufmerksam geworden. Wörtlich übersetzt heißt das „Esslokal“, in dem die Einrichtung und Speisekarte klar und fokussiert sind. Hier wird traditionelle isländische Backkunst mit neuen Einflüssen kombiniert und kreative Speisen angeboten. Also haben wir unser Glück hier versucht, aber zur frühen Mittagszeit keinen freien Tisch mehr ergattert. Schade, denn das Angebot in der Theke war sehr ansprechend…
In der nächsten Bäckerei, bei Braud & Co, haben wir eine unglaublich intensive Nase frischer Zimtschnecken nehmen können. Beim Anstehen an der Theke schaust du den Bäckern direkt auf die Bleche! Wer kann hier schon der Versuchung widerstehen?
Die kleine Bäckerei, von der Laugavegur in Richtung Hallgrimskirkja gelegen, ist von außen nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Es gibt insgesamt fünf Standorte in Reykjavik.
Die Backwaren haben uns so fasziniert, dass wir natürlich eine der superleckeren Schnecken als „Vorspeise“ für das späte Fisch-Frühstück probieren mussten. Die eingerollte und aufrecht stehende Form (im Bild unten links zu sehen) ist so außergewöhnlich wie ihr Geschmack!
Dann endlich, im Café Loki gegenüber der Hallgrimskirkja, bekam Burkhard seinen Fisch, nach seinem Bekunden der beste Matjes, den er je gegessen hat.
Auf dem hausgemachten traditionellen, süßlich-dunklen Roggenbrot mit Ei angerichtet, war dieser zarte Fisch ein wirkliches Highlight.
Betina hatte sich für den „Plokkfiskur“ entschieden, eine Art Gratin aus gerupftem getrockneten Kabeljau in cremiger Sauce in der Variante auf dem gleichen Brot. Wirkt vielleicht auf den ersten Anschein optisch nicht ganz so attraktiv, ist aber geschmacklich umso besser – auch ein Muss, wenn du in Island bist!
Die Bezeichnung „Café“ ist übrigens etwas irreführend: DU bekommst hier zwar auch süße Sachen, aber vor allem auch die wirklich ganz klassischen isländischen Speisen wie gebackenen Schafskopf, und Co…………..Da haben wir uns, ehrlich gesagt, nicht wirklich herangetraut, auch wenn die sogar deutsch übersetzte Karte beim getrockneten Hai mit Butter einen „Brennivin“ als Verdauungshilfe versprach…….aber über den hatten wir ja von Óscar Ericsson auch schon was gehört……
Das Lokal ist spartanisch eingerichtet und hat einen alternativen Charme, es hängen auch historische Bilder aus und du wirst sehr nett bedient.
Wir waren so begeistert vom Café Loki und seinen bodenständigen Fischgenüssen, dass wir einen Tag später die Dependance aufgesucht haben, das Salka Valka („Fish and more“). Es liegt nicht weit entfernt die Straße von der Kirche Richtung Hafen runter in der „Skólavörðustígur“.(Dort findest du auch das „Kol“ – hör unsere Podcastfolge 111!)
„Plokkfiskur reloaded“ und „Lachs at its best“, könnte man schlicht und ergreifend sagen! Auch hier wieder klassisch isländische Küche in Topqualität.
Eine gemütliche Kneipe ist die Solon Bistro Bar an der Laugavegur. Neben soliden Burgern, den wir uns hier mal gegönnt haben, oder kleinen Gerichten bekommst du auch klassische Hauptspeisen.
Aber auch für den süßen Hunger kannst du hier Ansprechendes finden.
Wir hatten beim Blick aus dem Fenster im ersten Moment Zweifel, ob uns der Burger und das Craftbeer nicht so richtig bekommen, aber dieses 1:1-Modell eines Pferdes stand wirklich in diesem Zimmer ? Wir haben es später von der Petersen Svitan Rooftop Bar (hör unsere Podcastfolge 109!) wirklich wieder gesehen…
Eines der wohl besten Restaurants in Reykjavik ist das Grillmarkaðinn (Grill Market). Wir haben hier an unserem letzten Abend in Islands Hauptstadt wirklich hervorragend gegessen (und deshalb schon die nächste Reservierung gemacht ?)
Wenn du vom Sitz des Premierministers in die Fußgängerzone „Austurstræti“ Richtung Hafen gehst, findest du links einen Hinweis in eine Art Innenhof, denn das Restaurant selbst liegt in zweiter Reihe.
Was beim Betreten des Restaurants sofort ins Auge sticht, ist – klar – der Namensgeber, nämlich der maßgefertigte Grill. Er ist der Küche vorgelagert und ins Restaurant hineingebaut. Du kannst also auch quasi „rund ums Lagerfeuer“ wie an einer Bar genießen.
Stylish eingerichtet ist das Grillmarkaðinn mit Lampen aus Lava, die das Wichtigste am Tisch ausleuchten: Das Essen, was in die Mitte gestellt wird!
Ein ganz besonderes Design haben auch die Lampen, die über der Wendeltreppe in den Keller hängen.
Im unteren Bereich findet sich die Weinauswahl und nochmal viel Platz zum Genießen. Wir konnten trotzdem froh sein, dass wir unseren Tisch bekommen hatten, das Restaurant war komplett ausgebucht!
Präzision und Sauberkeit der Küchenhandwerker kannst du hier jederzeit selbst sehen.
Wir haben das Gefühl, dass die Jungs in der Küche diese Transparenz nicht nur gewohnt sind, sondern auch ein wenig genießen. Denn meist siehst du ja die Menschen nicht, die dir Köstlichkeiten auf den Teller zaubern, sondern „nur“ den Service. Der Kollege hier hatte jedenfalls offensichtlichen Spaß daran, mir für ein Foto am Grill extra nochmal richtig Feuer zu zaubern ?
Wir haben uns für das Degustationsmenü entschieden, das aus einer Auswahl von Gerichten der Speisekarte besteht. Es wird „family-style“ zum Teilen für den gesamten Tisch serviert. Die Gerichte kommen in der Reihenfolge, die die Küchenchefs für am besten geeignet halten, um den Gaumen zu begeistern. Bevor´s los ging, war ein Aperitif mit Himbrimi Gin obligatorisch!
Erster Gang war ein Seesaibling, außen leicht angegrillt mit zarten Röstaromen und innen herrlich orangefarben, ein zartes buttriges Fleisch, das mit isländischem Wasabi und Senfsaaten ein schöner Öffner war.
Die zweite Vorspeise war ein frischer Spinat-Salat mit Entenfleisch, Granatapfelkernen und kleinen Mozzarellakügelchen, dezent angemacht, so dass die einzelnen Aromen klar konturiert waren und sich mit den Mandarinenfilets zu einer frisch-fruchtigem Ganzen verbanden.
Die Spareribs waren sehr fein gegrillt mit herrlichen Röstaromen. Schon hier zeigten sich die Vorzüge des maßgeschneiderten Grills: Weil die Kohlen 1.200 Grad Hitze erreichen, werden die Speisen außen knusprig und bleiben innen dennoch saftig. Auch die Sauce wiederholte Röstaromen, leicht pikant und mit einem süßen Honig-Touch super passend. Sehr angenehm: Die Spareribs haben überhaupt nicht nach Schwein geschmeckt. Das lag aber nicht an dem pulverisierten Chili, der eine leicht fruchtige Schärfe beisteuerte und mit der Sauce eine perfekte Kombination ergab, sondern ganz klar an der Qualität des Fleisches.
Der Grill ist der Mastermind in diesem Restaurant!
Denn auch das Rinderfilet – oben noch im Rohzustand – kam wieder mit außergewöhnlich knusprigen Röstaromen außen, aber trotzdem wie bestellt à point einmal medium-rare sowie einmal medium gegart, auf vorgewärmten Holzbrettern. Das Feuer und der Rauch verleihen den Speisen wirklich einen speziellen Geschmack.
Begleitet wurde unser Tournedos von einer Demi glace und gegrillten Champignons und Karottenstreifen. Der Star der Beilagen waren jedoch zweifelsfrei die absolut außergewöhnlichen Pommes frites: Gesalzen, mit Dill und Knoblauch gewürzt und leicht paniert! Neben den angenehm würzigen Aromen brachte die Panade auch eine leicht süßliche Note mit, die wiederum mit der Sauce und dem Fleisch hervorragend harmoniert hat. Da konnten die wirklich guten Ofenkartoffeln trotzdem nicht mithalten…
Neben dem Weihnachtsbier, welches wir schon aus dem „Kol“ kannten, hat ein Tempranillo von Faustino den Hauptgang begleitet. Auch dies ein Wein einer großen, aber deshalb nicht schlechten spanischen Kellerei, die du wie auch Weine von Muga, über die wir bereits berichtet haben (hör unsere Podcastfolge 097)
Die große Auswahl verschiedener Desserts präsentierte sich mit farbenfrohen Obst und schokoladigen Tönen.
Die Kugel links wurde mit Schokosauce übergossen, und was dann passierte, hat uns an eine unserer besten kulinarischen Erfahrungen überhaupt erinnert: Hör unsere Podcastfolge 040 und du weißt, was wir meinen!
Das Grauen im Glas: Brennivin! Trotz der Hinweise von Óscar und den ebensolchen Warnungen der netten Kellnerin, die uns versuchte, andere Digestifs zu empfehlen, haben wir am letzten Abend doch noch den traditionellen Schnaps bestellt. Nun, wir können zumindest sagen, wir haben ihn probiert….mehr muss man nicht dazu sagen ?
Dieser Schnaps war aber auch die wirklich einzige Ausnahme! Wir haben nicht nur im Grillmarkaðinn, sondern überall in Island und Reykjavik ein kulinarisches Potpourri genießen dürfen, was wir so nicht erwartet hatten. Auf sehr hohem Niveau zaubern die Küchenchefs und -chefinnen mit ihren Teams traditionelle isländische Küche, aber auch sehr viel Cross-Over zwischen klassischen Rezepten und neuen Inspirationen auf den Teller. Natürlich privilegiert mit den eigenen frischen Produkten wie Fisch und Lamm, die so herrlich intensive Aromen liefern, haben die Isländer offenbar eine sehr gesunde, gelassene Einstellung zum Leben. Und nur gelassen kannst du gut genießen!
Am 26.09.2019 starten wir in die USA-Rundreise an der Ostküste. Entdecke mit uns diese Region kulturell und kulinarisch. Hör dir an, was du alles entdecken wirst.