Unsere Craftbeer-Entdeckungsreise in Virginia geht weiter: Heute testen wir mit dir die House 6 Brewing Company in Ashburn.
In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.
Der Gründer Rolando Rivera hat als begeisterter Hobbybrauer und freiwilliger Feuerwehrmann beide Themen zusammengeführt und mit seiner Frau die Brauerei aufgebaut. Biere von höchster Qualität für Freunde und Nachbarn zu servieren und die örtlichen Ersthelfer für ihren Einsatz in der Gemeinde zu würdigen, das ist die Mission, die Rolando mit seinem Team verfolgt.
Von außen erscheint auch die House 6 Brewing Company für europäische Verhältnisse kaum wie eine Brauerei, befindet sie sich wie andere Craftbeer-Produzenten, über die wir bereits berichtet haben, in einem Industriegebiet und -gebäude aus roten Backsteinen.
Rolando´s Frau hat uns einen Proben-Flight eingeschenkt, auf den wir gespannt waren. Denn Richard Hartogs von der Rocketfrog Brewing Company hatte uns seinen Kollegen unbedingt empfohlen – hör unsere Live-Verkostungsnotizen in unserer ➡️Podcastfolge 130! ?
Das „El Bombero“ ist ein Kölsch Style Bier, kommt sehr traditionell daher und dem Original sehr nahe. Es ist sehr intensiv, deutlich expressiver als deutsche Kölschbiere und hat eine schöne, malzige Architektur. Ganz klassisch, ein straightes Bier, gut gemacht!
„The Stinger Pineapple Milkshake IPA“ mit 6,2% Alkohol duftet in der Nase genauso wie beschrieben: Reife, süße, gelbe Ananas. Die Aromen hast du auch am Gaumen. Ein sehr fruchtiges IPA, für das der neuseeländische Hopfen sorgt.
Beim „The Ram Maibock“ ist der Name Programm ? Es steht goldgelb mit leicht bräunlichen Reflexen im Probier-Glas, die hier witzigerweise wie Mini-Milchkannen aussehen. Mit 7,2% Alkohol und auch mit jeder Menge Geschmack ausgestattet, präsentiert sich ein kräftiger Körper, wobei der Alkohol überhaupt nicht in dieser Intensität zu spüren ist. Ein bisschen Karamell und Toffee, ganz klassisch und schön moussierend, super gut gemacht!
Aus der Abteilung „Dark & Roasty“ haben wir den Smoke Eater probiert, ein gerauchtes Porter. Es lässt einen an Schinken denken, an Barbeque, an eine Stadt mitten im Frankenland – klar, das „Schlenkerla“ war hier eindeutig Vorbild, wobei der Smoke Eater etwas filigraner und auch mit einer Kaffeenote daherkommt. Dazu ein dry aged T-Bone Steak, und die (Genuss-)Welt ist in Ordnung!
Auch diese Hausbrauerei ist sehr schnörkellos gestaltet: Helleres Holz, hellgelbe Stühle, die Decke im Industriestil, ein dunkleres Blau an den Wänden schaffen trotzdem eine chillige Atmosphäre, in der die Gäste eine schöne Zeit verbringen und gute Biere probieren wollen.
Über der Bar und dahinter wird die Verbindung zu Rolando´s Engagement als Feuerwehrmann ganz deutlich. Station 6 ist die Feuerwache, bei der er seit Jahren freiwilligen Dienst leistet – das war Inspiration für den Namen.
Die House 6 Brewing Company hat auch ein paar ausgefallenere Biere im Angebot. Das Besondere ist aber, im Vergleich zu den von uns bis dato besuchten Brauereien, ihr Schwerpunkt. Hauptsächlich klassische Bierstile stilecht und wie nach dem Reinheitsgebot werden hier gebraut. Der junge, richtig ambitionierte Braumeister Eric (oben im Bild) findet es viel herausfordernder, klassische Biere mit vier Zutaten gut zu brauen als mit viel zugesetzten Aromen viel Geschmack hinzubekommen.
In der super-sauberen, aufgeräumten und wie aus dem Ei gepellten Produktion haben uns Rolando und Eric noch mit einer Fassprobe erfreut.
Das Flashpoint IPA stand noch unter „coming soon“ auf der Karte -Rolando´s Frau hat uns aber vorab probieren lassen: Sehr schöne Zitrusaromen, mehr Bittereinheiten, und Noten von einer reifen, leicht süßen Pink Grapefruit zeichnen dieses klassische IPA aus. Außerdem kreieren sie bei House 6 ein Oktoberfestbier und andere saisonale Biere.
Rolando und Eric haben uns viel erzählt über die erst seit einem Jahr laufende Brauerei. Hör das Interview in englischer Sprache im zweiten Teil unserer Podcastfolge 130 und erfahre, wie Rolando dazu kam, sein erstes Bier zu brauen und wie sich langsam ein Bussiness daraus entwickelte. Warum er trotzdem einen professionellen Braumeister an Bord holte, wie dieser seinen Beruf erlernt hat und was für Eric die Herausforderung beim Brauen ist, hörst du ebenso wie weitere kulinarische Tipps für die Region um Leesburg, zum Beispiel, wo du ein traditionelles deutsches Weißbier genießen kannst, das mit eine US-weiten Goldmedaille prämiert ist.
Alles in allem: Ein Besuch in dieser – hier eher außergewöhnlichen, weil betont „klassisch“ orientierten Brauerei mit klasse Bieren lohnt sich auf jeden Fall. Cheers!