Parma – Perle der norditalienischen Genussproduktion? Von Pasta, Parmiggiano und Prosciutto

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Wir haben es endlich einmal geschafft und spontan Parma besucht! Jahrzehntelang sind entweder links oder rechts an dieser norditalienischen Stadt vorbeigeschossen, die durch die Produkte, denen sie ihren Namen gab, weltbekannt ist.

Parma und sein Umland sind ein Zentrum der norditalienischen Lebens- und Genussmittelproduktion. Wenn du im Zentrum wohnen willst, solltest du dir gut überlegen, wie du dein Auto unterstellen kannst. Denn auch in dieser Stadt ist der Kern eine „Zona trafica limitata“, d.h. du darfst nicht oder nur dann dort reinfahren, wenn deine Unterkunft dort Parkplätze hat. Wieviel italienische Euros das kostet, haben wir mal in Brescia leidvoll erfahren müssen…

Natürlich wollten wir gerne mal einen Blick hinter die Kulissen der Schinkenproduktion werfen und haben Parma Richtung Süden nach Langhirano verlassen. Dort ist das Zentrum der Schinken und Käseproduzenten. Leider standen wir dort überall vor verschlossenen Türen, die mit den dazugehörenden Gebäuden hier und da auch nicht besonders ansprechend wirkten. Das muss zwar nichts heißen, und wenn du die richtigen Produzenten erwischt, hast du sehr genussvolle, gute Produkte auf dem Teller. Aber: Auf Kunden, die etwas sehen wollen, sind die Wursthersteller leider oft nicht eingestellt.

In einem Lebensmittelmarkt im Zentrum von Parma haben wir aber an einem Verkostungsstand im „Gourmet-Conad“ die „Salumificio Peveri“ kennengelernt. Der nette Metzger hat uns nicht nur sofort seinen hervorragenden Culatello und seine verschiedenen Salame probieren lassen und kannte sich sympathischerweise auch mit Alfa Romeo´s aus, er hat uns auch verraten, dass seine Handwerksmanufaktur besichtigt werden kann.

Rund um die „Strada del Prosciutto“ gibt es eine Reihe von Lebensmittel-Museen: Das Salami-Museum, das Museum del parmiggiano reggiano und die Schinken-, Tomaten- Pasta- und Weinmuseen. Das war nicht so unsere Priorität, wir haben keins davon besucht. In der Tourist-Info im Herzen von Parma kannst du eine Kombikarte für alle zum Preis von 9,- Euro erstehen, die ein Jahr gilt (reicht also, um alle zu besuchen…)

Den weltbesten Parmesan, den wir je probiert haben, haben wir in der kleineren „Caseificio Saliceto“ entdeckt. Dort haben wir auch erfahren, dass die Käsereien ihre Reiferäume tatsächlich wie einen Tresor sichern müssen. Denn es ist schon öfters vorgekommen, dass Einbrecher Parmesan -Laibe abgeräumt haben, und da gehen pro goldgelben Wagenrad mal locker 500 Euro über die Wupper. Wenn du Parmesan liebst und in der Gegend bist: Ein absolutes MUSS!

Die Küche der Region ist aufgrund der Spezialitäten naturgemäß eher deftig. Wir haben das eine Restaurant und die andere Trattoria in Parma ausprobiert. Eine wirklich tolle Empfehlung ist das „Sorelli Picchi“ in der Strada Luigi Carlo Farini im Centro Storico von Parma. Obwohl an zentraler Stelle der Fußgängerzone, ist die Lokalität überhaupt keine Touri-Falle. Wir haben dort ein Mittagessen mit Gnocchi aus roten Kartoffeln und Cinta Senese-Ragu sowie ein Risotto mit Culatello-Schinken genossen. Dazu haben wir auch den Beweis dafür getrunken, dass der Genuss von Lambrusco heute nicht mehr unbedingt zu ein bis zwei Tagen Unpässlichkeit führen muss ?

Dafür sind wir an ganz anderer Stelle kulinarisch eher enttäuscht worden. Ich (Burkhard) hatte im Internet eine Empfehlung des Manager-Magazins gefunden. Der Autor pries das „La Forchetta“ in der Nähe des Doms als einen wahren Gourmettempel mit regionstypischer Küche an. Also haben wir dort erwartungsvoll einen Tisch reserviert. Leider haben wir feststellen müssen, dass der Artikel von keinerlei Sachkenntnis getrübt war: Nett war das Personal, aber schon die Sitzanordnung im offenen Bereich auf der Seitenstraße war so eng, dass es wenig Spaß machte. Das Essen selbst war zwar genießbar und ein Hauch Regionalität war auch spürbar, aber insgesamt war das echt unterer Durchschnitt. Wir haben in Italien in kleinen Trattorien und Osterien schon um viele Klassen besser gegessen.

Insgesamt finden wir Parma zwar ganz nett, aber es wäre für uns nicht erste und auch nicht zweite Wahl, wenn wir zum allerersten Mal nach Italien reisen und schöne Städte entdecken wollten. Hier werden wir dir bessere Tipps geben. Und deshalb wissen wir jetzt auch wieder, warum die A 1 Richtung Bologna und die A 15 Richtung La Spezia und Toskana an Parma vor-bei-führt…

Hier geht es zu den beschriebenen Adressen:
Trattoria sorelle plicchi
osteria della ghiaia.it
Osteria dei mascalzoni

Und hier kannst du unseren Podcast über unseren Aufenthalt in Parma hören. Lebhaft italienisch, mitten auf der Piazza Garibalid haben wir ihn aufgenommen.

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