Trattoria Sant Elia! Das klingt schon so bezaubernd, stimmig und rund wie die Küche ist, die du in diesem Gourmetrestaurant im Salento genießen kannst!
In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.
Eine Vorbemerkung müssen wir machen: Das Ambiente ist zauberhaft, aber für Fotos sind die Lichtverhältnisse sagen wir mal ambitioniert 😊 Trotz Verwendung unserer iPhones als Szenenscheinwerfer sind die Bilder in diesem Blog trotz massiver Nachbearbeitung leider nicht von gewohnter Qualität. Mea culpa!
„Kochen ist für uns eine Kunst, die durch Synthese und Einfachheit ihren raffiniertesten Ausdruck findet“, reklamiert diese außergewöhnliche Trattoria für sich. Sie liegt zwischen Marina San Gregorio und Patù rund zwei Kilometer von der Küste entfernt, direkt an der kleinen Landstraße SP 192.
Du sitzt in einer großen Runde umfasst von einer der typischen apulischen Steinmauern unter freiem Sternenhimmel.
Es gibt zwar auch einen kleinen Innenbereich bei der Bar, aber an den vielen warmen Abenden in Sichtweite des Ionischen Meeres ist der logischerweise leer.
Unser Tisch befand sich direkt an der Mauer, die den kompletten Terrassenbereich einfriedet. Auch die Kerze in der kleinen Ausbuchtung trägt zu dem schönen Wohlfühl-Ambiente bei, welches das ganze Restaurant mit großen, viereckigen Sonnenschirmen, einer schönen Beleuchtung und edlem Holz versprüht. Sehr angenehm ist auch die nachhaltige, dezente Wärme, die die Mauer den sonnendurchfluteten Tag über gespeichert hat.
Die Karte ist angenehm übersichtlich und interessant. Daneben gibt es noch die eine oder andere Empfehlung, die dir vom kompetenten und sehr netten Service verkündet werden. Du bekommst dazu auch die fangfrischen Fische präsentiert, die du aus der Salzkruste oder vom Grill bestellen kannst.
Betina hat sich beim ersten Gang für Cavatelli, einer kleinen muschelförmigen Pasta-Spezialität aus der apulischen Nachbarregion Molise entschieden. Perfekt auf den Punkt gegart, also richtig bissfest präsentieren sich die Nudeln mit kleinen Stücke vom Schwertfisch und wunderbaren, entkernten schwarzen Oliven, Pomodorini und einer leichten Tomatensoße.
Statt eins klassischen Primo hat Burkhard zum ersten Gang ein Antipasto bestellt. Das Tatar vom Gelbflossen-Thunfisch kommt relativ großstückig geschnitten, aber in 1-A-Sushi-Qualität und hält jedem Vergleich mit dem der Kapverden stand!
Ganz zartes Fischfleisch mit einem wunderbar frischen Geschmack, einer zurückhaltenden Wasabi-Note und ein paar Klecksen von Wasabi Aioli. Auch bei diesem Teller haben sich die Aromen wunderbar verbunden, alles sehr dezent, aber sehr nachhaltig am Gaumen.
Die beiden Hauptgänge waren die nächste Gesmchacks-Offenbarung!
Das Ossobuco di Pescatrice, also vom Seeteufel thront auf einer herrlichen Ratatouille. Das Gemüse ist sehr bissfest und verliert sich nicht miteinander in einem Einheitsbrei, sondern du kannst jedes einzelne Gemüse spüren und schmecken.
Die zwei großen, weißen Stücke vom Seeteufel haben echt Ähnlichkeit mit dem klassischen Ossobuco vom Kalb mit dem Hohlknochen in der Mitte. Auch hier das Rückgrat vom Seeteufel als „Knochen“ noch im Fleisch drin, welches innen noch leicht glasig, aber trotzdem durchgegart ist. Super zart, ganz weich und auch wieder ein super Einzelaroma für sich.
Das Tagliata di Tonno, also ein Steak vom Thunfisch, lag auf einem Beet von geschmorten Verdure affumicato al faggio. Schon allein diese Komponente, als buchenholz-gerauchtes Gemüse, war eine traumhafte kulinarische Impression!
Das Steak ist bereits in Streifen vorgeschnitten und außen sehr schön angegrillt. Innen war es aber so, wie Burkhard es bestellt hatte: „blutig“ sozusagen, also roh. Und das passt wunderbar: Eine herrliche Melange aus den Röstaromen der Außenhülle und dem frischen Thunfischfleisch, so wie bereits im Tatar vorher. Verbunden mit einer leichten Sojasoße und ein paar Klecksen Balsamico harmoniert das richtig gut miteinander. Das kleine Häubchen Jasmin-Duftreis ist sehr dezent und eine unauffällige, aber deswegen eben auch nicht störende Beilage.
Quelle: https://www.facebook.com/vagliomassa.it/
Bei diesem rundum gelungenen Abend ist uns auch eine ganz tolle neue Weinentdeckung begegnet. Eigentlich wollten wir mal einen Bombino bianco zum Essen bestellen, eine Rebsorte, die auch in Apulien angebaut wird. Zum Glück haben wir uns ein „gocio di vino“, einen Probierschluck, geben lassen, denn der Wein war völlig nichtsagend.
Unser Kellner hat uns dann einen großartigen Fiano aus dem Salento empfohlen, eine sehr alte autochthone Weißweinsorte Süditaliens. Der „Espira“ von Vaglia Massa hat schon ein wunderschönes Etikett, was ein bisschen an weiße Blumen erinnert.
Die hast du auch in der Nase, Margariten und ein bisschen Kamille. Außerdem zeigt der Wein Früchte, kleine, reife Aprikosen, ganz wenig Säure und leichte Zitrusnoten. Und er ist sehr vollmundig und präsent.
Beim Hauptgang hatte er noch ein paar Akazien-Noten entwickelt und mit seinem Aromenspektrum wunderbar zu unseren Tellern gepasst.
Als der Kellner die Dolci aufgezählt hat, war für Burkhard sofort klar: Cheesecake mit Feigenmus, das ist es. Der dunkle Mürbteig hat so ein bisschen grisselige Textur, schöne karamellige Aromen, die Käseschicht schön weich und als Krönung das Topping aus Feigenmus.
Die Crème brûlée ist sehr solide und so, wie sie sein muss.
Unser Fazit:
In dieser außergewöhnlichen Trattoria wird mit den allerbesten Grundprodukten und Aromen sehr empathisch gearbeitet. Sie werden einfühlsam komponiert, sind einzeln sehr schön präsent und bieten zusammen doch mehr als die Summe der Einzelteile. Die innovative, kreative Küche basiert auf dem sicheren Fundament der Zutaten und Techniken der traditionellen salentinischen Küche.
Das Salento und die Trattoria Sant Elia sind eine Reise wert: Ein schönes Ambiente und ein sehr gepflegter Service prägen einen wunderschönen Abend, den du hier erleben kannst!
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