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Olivenöl ist das Herzstück der mediterranen Küche, dem Inbegriff für gesunden und leichten Genuss. Die Oliven am Gardasee gedeihen in einer ganz speziellen Lage mit klimatischen Bedingungen zwischen Almen und Palmen bzw. Einflüssen von Alpen und Mittelmeer. Die klimatisch geeigneten Anbauflächen und damit die Produktionsmengen am See sind allerdings ausgesprochen begrenzt – deshalb kommen auch nur rund 1% der gesamten italienischen Produktion von hier. Aber wir Feinschmecker wissen: Olivenöle vom Gardasee sind besonders fein, filigran und von extrem hoher Qualität.
Ein besonderer Genussbotschafter in dieser Disziplin ist die Azienda Agricola Frantoio Montecroce in Desenzano, am Südwestende des Gardasees. Die Ölmühle blickt auf eine langjährige Tradition zurück, wird heute in der 4. Generation betrieben und entsprechend alt sind die Bäume der Azienda.
Wir haben die Öle dieser Manufaktur früher schon in unserem Feinkostgeschäft an Genussmenschen weitergegeben. Getreu unserer damaligen Geschäftsphilosophie, vor einem Direktimport die Hersteller zu besuchen und ihre Manufaktur kennen zu lernen, waren wir schon vor einem Jahrzehnt vor Ort.
Die Azienda Agricola Frantoio Montecroce liegt etwas am südwestlichen Ortsrand, auf einem Hügel gelegen und ist gut ausgeschildert. Schon entlang der Auffahrt von der Straße her säumt links und rechts mediterrane Fauna deinen Weg:Lavendel, Rosmarin und natürlich jede Menge Olivenbäume.
Die Ausmaße des Olivenölguts kannst du hier gar nicht erkennen. Ein Bild aus der Vogelperspektive, das wir in einem ausliegenden Buch entdeckten, lässt die Dimensionen der Olivenhaine erahnen. Du hast vom hinteren Teil des Gartens aus einen fantastischen Blick über den Gardasee Richtung Norden und die alpinen Ausläufer drumherum.
Auf der Rückfahrt einer unserer diesjährigen Reisen passierten wir auf der A 4, von Brescia kommend, den Gardasee. Irgendwie wollten wir den herrlichen mediterranen Süden (auch wenn wir da ja schon im italienischen Norden waren) einfach nicht so hinter uns lassen. Beim Anblick des Ausfahrtschildes „Desenzano del Garda“ kam uns spontan der Gedanke, Paolo Venturini in seiner Ölmühle zu besuchen und die köstlichen mediterranen Aromen auch in Ölform mitzunehmen.
Glücklicherweise trafen wir Paolo persönlich an und er zeigte uns, wie die Ölmühle heute von innen aussieht.
Die Mahlsteine aus früheren Zeiten im Hintergrund werden heute nicht mehr eingesetzt. Modernste Technik löst heute noch schonender das Öl aus den Früchten.
Die deutsch sprechende Mitarbeiterin Edith – eine Südtirolerin – hat uns die aktuellen Jahrgänge verkosten lassen. Die Öle werden mechanisch in einer einmaligen Pressung kaltgepresst und dürfen somit die Auszeichnung „extra vergine“ tragen, die beste Qualitätsstufe für Olivenöle überhaupt. Schon die drei Basis-Öle sind herausragend – wie sie gewonnen werden und woran du erkennen kannst, dass du wirklich ein qualitativ hervorragendes Olivenöl vor dir hast, kannst du im Interview mit Edith in unserer ➡️ Podcastfolge 064 ?hören!
Die Öle der Frantoio Montecroce haben je nach Olivensorte(n) und Qualitätsstufe mandelige, nussige oder grasige Aromen, auch Noten von Tomate und Artischocke. Die Anwendung in der Küche ist dementsprechend weit gefächert, ob für Tomate-Mozzarella oder Bruschetta, Gemüse, Pasta, Fisch und Fleisch. Ins „Garda D.O.P.“ kommen nur alte Olivensorten, es ist weich und samtig und passt z.B besonders gut zu Bresaola.
Das „Casaliva“ ist eine sog. Monovarietät“, d.h. ein reinsortig aus dieser traditionellen Olivensorte hergestelltes Öl. Die Casaliva-Olive ist seit jeher für ihre besonderen agronomischen, chemischen und organoleptischen Eigenschaften geschätzt. Damit ist sie – auch unter dem Namen “ Drizzlar “ bekannt – eine der wichtigsten Sorten am Gardasee und im Aroma nussig-mandelig. Zum kochen viel zu schade, ist dieses Öl für den Einsatz in der kalten Küche bestimmt wie für Carpaccio oder Caprese.
Spätestens bei diesem Produkt wird deutlich, dass Qualität besonders bei Olivenöl ihren Preis hat und zu Recht haben muss. Wer weiß, wie Oliven geerntet werden und was eine Kaltpressung „extra vergine“ tatsächlich heißt, der weiß auch, dass ein reines, gutes Olivenöl nun mal seinen zweistelligen Euro-Betrag pro Liter wert ist. Für Ladenpreise von 2,59 € bis 3,69 € (Internet-Preisabfrage über supermarktcheck.de vom 9.9.2018) für sogenanntes „Natives Olivenöl extra“ (schon diese Bezeichnung ist völlig irreführend, weil es gar kein offizielles Qualitätskriterium ist) kriegst du definitiv nicht die Qualität, die du haben solltest!
Wir können in keiner Weise verstehen, warum jemand bedenkenlos 15 € für den Liter Motoröl (das nur einer Maschine zugeführt wird) heraushaut, aber beim Liter Olivenöl (das du deinem Körper zuführst!) Manschetten beim Preis bekommt.
Darüber hinaus gibt es Honige, Acetos und weitere Feinkost-Spezialitäten.
Weine gibt’s neuerdings auch, Paolo hat in diesem Thema eine interessante Kooperation ins Leben gerufen. Leider hatten wir an diesem Spätnachmittag keine Zeit mehr, diese noch zu verkosten.
Denn wir hatten uns ebenfalls spontan noch für einen weiteren Stopp auf der Heimfahrt Richtung Norden entlang der „Autostrada del Brennero“ entschieden. Dazu demnächst mehr ?
Die Homepage der Frantoio Montecroce hat auch eine Version in Deutsch, Edith spricht perfekt und Paolo auch ganz gut deutsch. Du kannst dich also, wenn du des Italienischen nicht mächtig sein solltest, bestens verständigen.
Wir meinen: Einfach vorbeikommen, anschauen, verkosten! Nicht nur, wenn du am Gardasee Urlaub machst, lohnt sich ein Besuch und einen Direkteinkauf bei diesem lokalen, mit internationalen Auszeichnungen dekorierten Produzenten.
Hier kommst du zum Blogbeitrag über eine Olivenmühle in der Maremma
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