Gianfranco Fino´s Rotwein “Es”aus Manduria

ANZEIGE

Gambero Rosso-Winzer des Jahres 2010 (eine Auszeichnung, die noch nie zuvor nach Mittel- und Süditalien ging), Nr. 1 der Top Hundert Rotweine Italiens, all diese Superlative hat Gianfranco Fino mit seiner kleinen Kellerei nach Sava bei Manduria geholt!

2004 mit einem kleinen Weinberg von 1,3 Hektar gegründet, bestand die Mission von Beginn an darin, Weine von 50 bis 90 Jahre alten Reben mit großer Persönlichkeit und einer starken territorialen Identität zu erzeugen. 

Hör unsere Verkostung und ein Interview mit dem Kellermeister vor Ort in unserer 🎧 Podcastfolge 205!

Heute besitzt das Weingut rund 14,5 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. 

Bei unserer Visite im September 2020 war die Weinkellerei noch in den ersten, doch etwas beengten Räumlichkeiten in einer Seitenstraße von Sava beheimatet. 

In den verwinkelten Räumen brauchte es neben den Weinausbau-Kompetenzen durchaus auch etwas artistisches Geschick 😊 Der Bau einer neuen Kellerei vor den Toren Mandurias war aber bereits auf dem Weg.

Zu den höchsten Ansprüchen, die Gianfranco Fino an den Ausbau stellt, gehört übrigens auch die sog. „Délestage“, das sog. Überpumpen. Das Verfahren sichert ein Durchmischen des Traubenmostes mit den Traubenschalen, die während der Maischegärung an die Oberfläche des Gärbehälters steigen. Der Most wird deshalb vom Boden ab- und über den sog. „Tresterhut“ (die Schalen) gepumpt, um die Extraktion der Farb- und Gerbstoffe aus den Beerenschalen zu intensivieren.

Wir haben insgesamt vier Weine verkostet. Hör unsere Impressionen zu allen in unserer 🎧 Podcastfolge 205! 

Den „Es“ wollen wir dir hier ausführlich präsentieren, denn dieser Primitivo di Manduria D.O.C. ist ein wahres Rotwein Über-Ich! 

Der Jahrgang 2008 wurde für die G 8 – Staatsoberhäupter bei ihrem Treffen in L’Aquila ausgewählt. „Es“ war auch der Begleiter zum Käse beim Bankett von Königin Margaret II. von Dänemark zu ihrem 70. Geburtstag.

Für uns noch wichtiger: Wir haben den Jahrgang 2016 dieses Primitivo di Manduria D.O.C. verkostet und einen echten Wow-Moment erlebt!

Reberziehung: Gianfranco Fino ist auch eines der Gründungsmitglieder der Accademia dell’Alberello. Der Verein kümmert sich um den Schutz dieser Form des Weinbaus, die seit dem antiken Griechenland in Apulien repräsentativ ist. Bei dieser besonderen „Kopferziehung“ werden die Reben ohne jegliche Unterstützung an einzelnstehende Pfähle gebunden, so dass eine becherartige Form entsteht. Die Stöcke sind relativ kurz mit einem kugeligen Kopf nicht weit über dem Boden. Das führt dazu, dass an einem Rebstock maximal ein bis zwei Trauben gedeihen und damit ein ganz reduzierter Ertrag entsteht.

Das merkt man diesem Wein natürlich schon in der Nase an, wo er sich bereits aromatisch unheimlich dicht zeigt. Auch die eines großen Primitivo di Manduria sehr würdigen 16,5 Volumenprozent merkst du bereits im echt wuchtigen Duft. Reife, süße Preiselbeere, etwas Süßholz und Kakao, edle Hölzer und etwas Waldboden und auch Anklänge an Kräuter und süßliche Gewürze finden sich im Glas.

Am Gaumen offenbart sich der rubinrote, ganz und gar undurchsichtige Wein sehr kraftvoll, weich und konzentriert, mit einer runden, angenehmen und frischen Säure und sehr intensiver, langer aromatischer Komplexität. Mit geschmeidigen, präsenten Tanninen und trotz seiner wuchtigen Opulenz, die er vom Alkoholgrad eigentlich mitbringt, zeigt er noch eine relativ elegante Schlankheit. 

Die Reife erhält der „Es“ in klassischen französischen Barriques, die in den Kellern lagern.

Der Wein ist jetzt natürlich schon super zu trinken, bietet aber auch ein wunderbares Potential zum Lagern und Reifenlassen. Neben den Fässern werden dafür auch die Flaschen mit älteren Jahrgängen aufbewahrt – eine Vertikalverkostung hier muss echt ein wahres Vergnügen sein. Ein wirklich außergewöhnlicher Rotwein, der zu Recht hochdekoriert und gelobt ist!

Teile diesen Beitrag