Was du hier lesen und sehen kannst:
- Der Plaza Mayor – Erster und Vorbild für alle
- Die Universitätsstadt
- Die Casa de Cervantes
- Das Museo Colón
- Die Innenstadt – Genussvoll flanieren zwischen Erkerfassaden
- Eine typische Tapas Bar: La Tasquita
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Valladolid war im 15. und 16. Jahrhundert die Hauptstadt des Königreichs Kastilien und von 1600 bis 1606 von ganz Spanien. Die Großstadt mit rd. 300.000 Einwohnern liegt auf der Hochebene Tierra de Campos in einer Höhe von ca. 700 m am Río Pisuerga, der etwa 20 km südwestlich in den Duero einmündet.
Heute ist Valladolid Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Regierungssitz der autonomen Region Kastilien & León. Das historische Zentrum der Stadt mit einer der ältesten Universitäten Europas ist als Kulturgut in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.
Für uns der ideale Ort, um unsere Kastilien-Rundreise zu starten!
1. Der Plaza Mayor – Erster und Vorbild für alle
Der rechteckige Hauptplatz mit dem Rathaus und seinen markanten Fassaden an vier Seiten ist im 16. Jahrhundert entstanden. Als der erste seiner Art war er Vorbild der gleichnamigen Plätze in Madrid und Salamanca sowie der übrigen spanischsprachigen Welt.
Leider haben wir diesen Platz nicht in voller Pracht erleben können, weil er mit einem „fliegenden Stadion“ der World Padel Tour vollgestellt war. Anhänger*innen dieses neuartigen Sports zwischen Tennis und Squash mögen begeistert gewesen sein – wir fanden es schade. Aber gut, der Zweck eines Plaza Mayor ist es natürlich auch, für Veranstaltungen zu dienen. Sofern es keine solchen gibt, kannst du immerhin davon ausgehen, dass dieser Platz nicht so von Touristen überlaufen ist wie in Madrid.
Dieses Bild lässt die Dimensionen des Platzes zumindest erahnen. Das Rathaus dominiert im Normalfall das Erscheinungsbild des Platzes.
Unter den schattenspendenden Arkadengänge befinden sich Bars & Restaurants, bei denen du kulinarische Spezialitäten und einen kühlen Drink genießen kannst.
2. Die Universitätsstadt
Die im Jahr 1346 gegründete Universität Valladolid gehört zu den ältesten in ganz Europa.
Viele Menschen kommen auch aus dem Ausland hierher, um Spanisch zu lernen.
Kein Wunder: Valladolid war Residenz von Miguel de Cervantes, der das berühmte Werk „Don Quijote“ verfasst hat und als Nationaldichter von Spanien gilt. Auch weitere wichtige Autoren wie José Zorrilla oder Miguel Delibes haben in der Stadt gewirkt
3. Die Casa de Cervantes
Von 1603 bis 1606 hat Miguel de Cervantes in diesem Haus gelebt und geschrieben. Der erste Teil seines Werkes wurde 1605 veröffentlicht. Für 3 Euro kannst du das Haus besichtigen, sonntags und an einigen Feiertagen kommst du umsonst rein.
3 Minuten zu Fuß davon liegt der Plaza de Zorrilla mit einem schönen und kühlenden Springbrunnen. Hier erstreckt sich am südlichen Ende der Altstadt der als riesiges Dreieck angelegte Parque Campo Grande.
Vom Platz aus Richtung Nordwesten hast du den Blick auf die Academia de Caballería (einer Militärakademie) mit dem markanten, begrünten Schriftzug der Stadt.
4. Das Museo Colón
Am 20. Mai 1506 starb der Entdecker von Amerika, Christoph Kolumbus, in der Stadt. In den Jahren 1550/51 war die Stadt deshalb Schauplatz der sog. Dispute von Valladolid, der ersten großen moralischen Diskussion über die korrekte Behandlung und Versklavung der indianischen Ureinwohner von Amerika.
Ein Museum zeugt hier von seinem Wirken.
5. Die Innenstadt – Genussvoll flanieren zwischen schönen Fassaden
Wir empfehlen dir das Parkhaus Isabel la Catolica, 7, 47001 Valladolid, wenn du mit dem Auto die Stadt besuchst.
Von hier aus Richtung Plaza Mayor kommst du am Plaza Santa Ana vorbei. Alte Fassaden werden in Neubauten integriert, die Wohnhäuser haben viele schmale Erker oder Balkone vor den Fenstern, die uns an das Baskenland und Malta erinnert haben.
An diesem Platz liegt das Klostermuseum de San Joaquin y Santa Ana. Hier kannst du die traditionellen, von den Nonnen produzierten Kekse kaufen.
In der Fußgängerzone rund um den Plaza Mayor findest du gegenüber Parroquia de Santiago Apóstol das Kaufhaus El Corte Inglés. Der klassizistische Bau mit der markanten Kuppel ist nicht zu übersehen 😉
In der teils begrünten Calle Ferrari kannst du ebenfalls nach Herzenslust shoppen. Die Spanier nutzen ihre öffentlichen Bereiche auch gerne anders – zum Beispiel für ein großes Schachturnier.
Richtung Kathedrale kommst du am Fuente Dorada vorbei. Dahinter steht mitten in der Stadt ein uralter, dicker Olivenbaum!
Die Kathedrale Nuestra Señora de la Asunción wurde von Juan de Herrera, dem Architekten des Escorial, um 1580 entworfen. Der Turm mit der großen Figur an der Spitze ist bereits vom Plaza Mayor aus zu sehen.
Der Neubau entstand an der Stelle einer früheren Kirche, ist jedoch bis heute unvollendet: Im 20. Jahrhundert wurde der Weiterbau eingestellt, die ursprünglich geplante Länge von 122 m wurde um etwa die Hälfte gekürzt, auch die Anzahl der Türme wurde reduziert.
Rund um die Kathedrale gibt es viele Bars und Restaurants. Einige tolle Tipps haben wir von Ivan vom Weingut Menade bekommen, unter anderem das Melêl. Wir konnten es leider nicht selbst testen, sind aber sicher, die Adresse ist empfehlenswert. Für weitere Tipps hör in unsere Podcastfolge 275 rein und gerne auch in die Podcastfolge 279 über das außergewöhnliche Weingut!
Tapas findest du hier an jeder Ecke. Es ist auch keine Seltenheit, dass du einfach ein paar Kleinigkeiten zu deinem Getränk bekommst!
Immer wieder faszinierend ist der Stilmix, den die Fassaden der Häuser aufweisen.
Theater und Kunst spielt ebenfalls eine Rolle in der Uni-Stadt. Das große internationale Filmfestival der Stadt, die Semana Internacional de Cine de Valladolid, fand erstmals im Jahr 1956 statt. Ein schönes cineastisches Erlebnis wirst du in diesem Kino im Bauhaus-Stil sicherlich erleben können.
6. Eine typische Tapas Bar: La Tasquita
Valladolid gilt als Zentrum der Pincho-Kultur in Kastilien! Wir haben eine der besten Tapas Bars (so heißen die kulinarischen Kunstwerke der Mini-Küche sonst in Spanien) der Stadt entdeckt.
Schlange stehen vor dem La Tasquita musst du einkalkulieren, aber es lohnt sich!
In dem so herrlich authentischen Ambiente mit Holzverkleidungen und wunderschönen Fliesen am Boden und den Wänden genießt du fantastische Pinchos. Rechne trotz der Lärmschutzelemente an der Decke aber mit einem erhöhten Geräuschpegel 😉
1. Die „Patatas „revolcons“ con torrezno“ sind ein Kartoffelstampf mit gerauchtem Schweinebauch.
2. Der „Tartar de solomillo pimientos“ ist ein kleiner Hackbraten mit grüner Paprika,
3. Die „Crép de rape con salsa carabinero“ ist ein mit Seeteufel gefüllter, eingerollter Crêpe unter einer mit Safran affinierten Sauce.
4. Das „Tostada de gambas con ajitos“ ist definitv ein Muss für Knoblauch-Freunde 😊
Die Speisen sehen zwar nicht wirklich ästhetisch wertvoll aus. Aber eines kannst du uns glauben: Der Geschmack ist großartig! Alljährlich wird in der ersten November-Woche die Pincho-Meisterschaft in Valladolid ausgetragen, an der Dutzende einheimischer Gastronomen teilnehmen. Sie wird als öffentliches Ereignis inszeniert, bei dem auch die Einwohner der Stadt an der Abstimmung über den Sieger beteiligt sind. Das La Tasquita ist mit Sicherheit immer vorne mit dabei!
Wie uns die Pinchos geschmeckt haben und einen ersten Überblick über vier bedeutende Weingebiete rund um die Stadt und entlang des Flusses Duero hörst du in unserer Podcastfolge 275!
Und gleich hier kannst du dir die aktuelle Podcastfolge anhören 🎧