Bologna – Ein Paradies für Feinschmecker!

Was du hier lesen und sehen kannst: 

  1. Die Piazza Maggiore, Basilika San Petronio und Neptuns Brunnen
  2. Die Via Pescherie Vecchie
  3. Die Markthalle Mezzo di Mercato
  4. Die Salumeria Simoni
  5. Die Via Drapperie
  6. Das Tamburini
  7. Die Due Torri

In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.

1. Die Piazza Maggiore, Basilika San Petronio und Neptuns Brunnen

Bologna, die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, ist ein Paradies für Feinschmecker! Die Region steht für einige der bekanntesten Pastagerichte sowie viele Fleisch-, Käse- und Weinspezialitäten. 

Wenn du die Atmosphäre der Stadt auch hören willst, dann schalte dich ein in unsere ➤ Podcastfolge 221! Wir sind live unterwegs im Centro storico der wunderschönen italienischen Stadt am nördlichen Apennin und quatschen unsere kulinarischen, kulturellen und sonstigen Tipps für dich direkt vor Ort ins Mikro!

Auch historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten gibt es zuhauf –, grandiose Plätze, Renaissance-Gebäude und beeindruckende Basiliken eingeschlossen. Auf die Piazza Maggiore kommst du von der Via Rizzoli, die in die Via Ugo Bassi übergeht und wo nur noch Busse und Taxen herumfahren.

Der zentrale Platz mitten im historischen Zentrum ist im Sommer ein gigantisches Freiluftkino. 

Am linken Eck des Gebäudes mit einem der typischen Arkadengänge befindet sich neben der Touristeninformation die Bar Vittorio Emmanuelle, eine Flagship-Bar von Amaro Montenegro. 

Über diesen vielseitigen Kräuterbitter aus Bologna wirst du in einer der nächsten Podcastfolgen viel Interessantes erfahren!

Den westlichen Rand des Platzes begrenzt der Palazzo d’Accursio, das Rathaus der Stadt, mit seiner interessanten Fassade.

Ein Teil des Gebäudesockels zeigt deutlich, warum Bologna unter anderem „die Rote“ genannt wird: Die Farbe steht nicht nur bei den Ziegelsteinen, sondern vielen Baumaterialien im Vordergrund. Aus welch anderem Grund sie auch „die Rote“ genannt wird, erfährst du weiter unten!

Hier geht der Piazza Maggiore über in den Piazza del Nettuno, dessen Mittelpunkt der Neptunsbrunnen markiert.

Den weiblichen Figuren schießt hier das Wasser aus den Brüsten heraus, was man a) künstlerisch oder b) naja finden kann.

Auf jeden Fall waren diese beiden kleinen Jungs offenbar völlig fasziniert vom Brunnenensemble…

In dem großen Karrée ist neben dem Rathaus auch eine der vielen Bibliotheken der Stadt untergebracht, die Biblioteca Salaborsa.

An dieser Fassade befindet sich eine Ehren-Gedenktafel mit Bildern all derjenigen Widerstandskämpfer*innen, die im Partisanenkampf gegen die Besatzung der Truppen des faschistischen deutschen „Dritten Reichs“ ihr Leben gelassen haben.

Gegenüber erhebt sich die älter anmutende Fassade des Palazzo Re Enzo, durch den du neben der Amaro-Montenegro-Bar in Richtung einer „Feinkostmeile“ hindurch gehen kannst.

Die Basilika San Petronio am südlichen Rand des Piazza Maggiore ist wirklich imposant. Die gotische Kirche ist die fünftgrößte der Welt; bei Baubeginn im 14. Jahrhundert sollte sie die größte Kirche der Christenheit werden, wurde aufgrund finanzieller Probleme nie wie geplant vollendet. Deshalb endet die edle weiße Verkleidung der Fassade bis heute auf halber Höhe und offenbart dann den Gebäudekern aus rötlichen Ziegelsteinen.

Innen unbedingt sehenswert: Der Meridian des Astronomen Giovanni Domenico Cassini. Diese in Nord-Süd-Richtung verlaufende „Mittagslinie“ dient(e) als astronomisches Messinstrument, 1665 hat der Wissenschaftler mit einem Messingstreifen auf dem Kirchenfußboden Markierungen nach den höchsten Sonnenständen des Jahres dauerhaft festgehalten.

Außerdem befindet sich in der Basilika eine Darstellung des Weltgerichts angelehnt an Dantes Göttlicher Komödie. Hier wird unter anderem der Prophet Mohammed als Glaubensspalter von einem Teufel der Körper aufgeschlitzt.

Das ist der Grund, warum die Kirche heute noch vom Militär beschützt wird. Bei unserem ersten Besuch in Bologna 2016 lagen die Wahnsinnstaten islamistischer Terroristen mit 130 Toten in Paris erst ein paar Monate zurück und die Präsenz war noch erheblich größer.

2. Die Via Pescherie Vecchie

Eine der Feinkostmeilen der Stadt beginnt direkt östlich vom Piazza Maggiore. Dort verläuft dieser schöne Arkadengang, und von hier kommst du in die Via Pescherie Vecchie.

In dieser kleinen Gasse reiht sich eine Bar an die nächste sowie Metzgereien, Käsegeschäfte und Feinkosthändler. Die Schinken hängen buchstäblich vom Genusshimmel… die typische Pasta aus Bologna, die Tortellini, sollen übrigens den Nabel der Liebesgöttin Venus darstellen!

Übrigens: Spaghetti bolognese, das ist wie Bielefeld – es gibt sie gar nicht! Die berühmte Hackfleischsauce aus Bologna, die „Ragù alla bolognese“ heißt, wird hier niemals mit den dünnen langen Nudeln, sondern mit Tagliatelle, Tortellini oder Gnocchi gegessen (einen schönen und hoffnungsvollen Gruß an alle, die meinen, sie wohnten in einer Stadt namens Bielefeld: Außerhalb Bolognas werden natürlich Spaghetti mit „Bolo“ serviert 😉).

Aber auch Obst- und Gemüsehändler werden von den Einheimischen für ihre Einkäufe frequentiert.

In der kleinen Quergasse Vicolo Ranocchi wurde die Mortadella geboren! In dem Haus, wo heute die Bottega Ranocchi 1972 beheimatet ist, war von 1242 bis 1798 die Zunft der Salaroli angesiedelt, die die Herstellung von Bologneser Wurstwaren leitete und von denen die superfeine Mortadella den Mythos von Bologna als „la grassa“ (die Fette, der zweite Beiname der Stadte) begründete:

Direkt gegenüber findest du die Osteria del Sole, die bereits seit 1465 besteht und damit wohl das älteste Restaurant der Stadt ist.

3. Die Markthalle Mezzo di Mercato

Sowohl von der Via Pescherie Vecchie wie auch von der Parallelgasse Via Clavature gelangst du in die Markthalle, die sich zwischen beiden Sträßchen erstreckt.

An vielen Ständen bekommst du warme Pasta oder Fleisch zum Gleichessen oder Mitnehmen.

Du kannst deinen Hunger aber auch mit einer kleinen kalten Platte stillen 😊

4. Die Salumeria Simoni

Auf keinen Fall solltest du die Mortadella bei der Salumeria Simoni versäumen. Es heißt, in diesem Eckgeschäft, wo die Via Pescherie Vecchie auf die Via Drapperie trifft, gibt es die beste in ganz Bologna! Einen Test haben wir uns – aus rein professionellen Gründen natürlich 😊 – nicht entgehen lassen.

Die Schinken und Salami hängen in diesem Feinkostgeschäft so tief von der Decke und die Stücke von Parmiggiano Reggiano, Pecorino und Provolone – Käsen stapeln so hoch auf der Theke, dass du das freundliche Verkaufspersonal kaum noch erblicken kannst.

Aber hier kannst du dir völlig problemlos auch nur fünfzig Gramm Mortadella von den großen Wurstlaiben herunterschneiden lassen. Wir haben für die vier Probierscheibchen sagenhafte zweiundneunzig Eurocent bezahlt, aber gefühlt Genuss für 92 Euro bekommen: Wir kennen natürlich nicht alle anderen Bologneser Metzgereien, aber diese Mortadella ist wirklich bombastisch gut!

Richtig süß ist der Bezahlvorgang: Zwischen den Eingängen von beiden Gassen her befindet sich eine Kasse, wie ein Kinoschalter früher war. In diesem kleinen Holzhäuschen mit Fenstern sitzt eine Kassiererin und dort bezahlst du deinen Einkauf.

5. Die Via Drapperie

…ist der Fortsatz der Feinkostmeile! 

Bei diesem Fischhändler einzukaufen, war uns leider nicht vergönnt. Aber jeder, der hier wohnt und kochen kann, wird begeistert sein von diesem Angebot oder dem des Nachbarn…

Auch dieses, an frühere Zeiten erinnernde Lädchen hat uns quasi „eingesaugt“. In der Enoteca im Keller kannst du Weine probieren oder bekommst auch die berühmte Pasta der Stadt in Schokoladenform.

6. Das Tamburini

An der Ecke Via Drapperie – Via Caprarie liegt für uns ein weiteres kulinarisches Highlight von Bologna: Das Tamburini. Die clevere Kombination aus Feinkostgeschäft sowie Wein- und Snackbar bietet seit 1932 traditionelle Bologneser Aromen an.

Im Geschäft kannst du Käse, Wurst und Schinken, aber auch frische Pasta, Wein und vieles mehr kaufen.

Im Bistrobereich sowohl innen als auch vor dem Haus auf der Via Caprarie kannst du das alles auch direkt vor Ort ganz entspannt genießen.

Wir haben uns zum Aperitivo – und natürlich wieder nur aus rein professionellen Gründen 😊 – eine Tagliere di Salumi e formaggi misti (die Übersetzung „Platte mit Aufschnitt und gemischtem Käse“ klingt irgendwie uninspiriert und dem Genuss keineswegs angemessen…) gegönnt.

Dabei haben wir wieder etwas Neues entdeckt: Links im Vordergrund siehst du eine Salame rosa, rechts eine Ciccioli campagnoli. Beides hatten wir noch nie probiert. Der nette Kellner, der übrigens lange in München gelebt hat und sehr gut deutsch sprach, hat uns erläutert, was uns da so gut schmeckte!

Die Salame rosa eine ganz klassische Art von Salami, die nur noch wenige Metzger anbieten. Leider, aus unserer Sicht, denn die Wurst ist so eine leckere Kreuzung aus gekochtem Schinken und Salami, die von beiden den Geschmack vereint, das macht diese Spezialität echt spannend.

Die Ciccioli wird aus den Fleischresten, also Fleisch vom Kopf, Hals, von der Schulter, den Backen und so weiter sowie mit Fett produziert, aber mit schönen Gewürzen versehen. Eigentlich Abfall, wie der Kellner sagte, aber seine eigene Lieblingswurst.

Tatsächlich ist das nicht nur eine wertschätzende Verwertung der geschlachteten Tiere, sondern eine super wohlschmeckende Spezialität, die wir da entdecken durften und die uns wirklich begeistert hat. Es ist eben immer spannend, eine Stadt oder Region über ihre Teller kennenzulernen.

7. Die Due Torri

Was die Altstadt auch dominiert, sind die Due Torri, die beiden „Zwillings“-Türme Garisenda e degli Asinelli am Ende der Via Rizzoli, ca. 2-300 Meter vom Piazza Maggiore.

Du kannst die Türme im Schutz einen dieser wunderschönen Arkadengänge erreichen, vorbei an einem herrlichen Belle-Epoque-Innenhof.

Der kleine Piazza Di Porta Ravegnana, an dem die Türme stehen, ist ein sehr belebter Verkehrsknotenpunkt.

Im 11. und 12. Jahrhundert prägten fast 200 dieser sogenannten Geschlechtertürme das Bild der Stadt. Bis ins 19. Jahrhundert sind dann fast alle zerstört worden, diese beiden jedenfalls nicht.

Die Türme waren Ausdruck von wirtschaftlicher Potenz und Wichtigkeit, aber tatsächlich haben die reichen Familien auch in diesen „Vertikalbungalows“ gewohnt, in denen sie sich auch gegen Angriffe gut verteidigen konnten. Ein wenig erinnert das an Manhattan, nur eben in Rot!

Ein Tipp: Schau dir die Torri von allen Seiten an! Die Blickwinkel ändern sich gewaltig: Manchmal neigen sie sich aufeinander zu, manchmal scheinen sie voneinander wegzufallen. 

Den höheren – er ist wohl tatsächlich der Höchste, den’s je gegeben hat – kannst du in fünfhundert Stufen erklimmen und dann von oben einen Blick auf die Stadt werfen. 

Für Burkhard wäre das Rauflaufen keine Option: Er hatte schon angesichts der Neigung des kleineren Turms ständig das Gefühl, es dauert nicht mehr lange und einer fällt um 😊

Ins mediterrane Gewimmel der Gassen dieser bezaubernden Stadt einzutauchen, die vor Feinkostläden und Enotecas, Metzgereien und Markthallen nur so strotzen, von mittelalterlichen Arkadengängen und spektakulären Gebäude und Fassaden gesäumt sind, ist auf jeden Fall eine Reise wert und ein Muss auf jeder Bucket List!

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