Von Alici bis Orecchiette: Typisch salentinische Küche

Komm mit auf eine kulinarische Reise im Süd Salento rund um Marina San Gregorio! Wir verraten dir einige unserer Restaurant-Empfehlungen an Italiens Stiefelabsatz, wo du richtig gut und authentisch essen kannst.

In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.

Was du hier lesen und sehen kannst: Vier Restaurants in und um Marina San Gregorio

  1. Das Ristorante Da Mimi 
  2. Tora Pizza e cucina
  3. Die Trattoria Tatanka 
  4. Die Pizzeria Ristorante La Conchiglia in Santa Maria di Leuca
  5. Linfa Salento: Aromatisch Solitäre Verdauungshilfen

Die Bar & Ristorante Da Mimi liegt direkt an der malerischen kleinen Bucht von Marina San Gregorio.

Hier kannst du entspannt einen Aperitivo nehmen und dem Sonnenlicht zuschauen, wie es abends durch die Farbpalette wandert und die Silhouetten der Fischerboote in Szene setzt.

1. Das Ristorante Da Mimi

Von der Terrasse des Da Mimi hast du diesen phantastischen Blick aufs Meer mit seinen orangeroten Farbschattierungen. Parkplätze sind allerdings rar, aber mit etwas Glück findest du in der Nähe noch einen. Jedenfalls benötigst du immer Kleingeld, um die Parkautomaten am Straßenrand zu füttern. Hier wird nämlich laufend kontrolliert und es werden auch Strafzettel an die Windschutzscheibe geklemmt.

Auf den Tellern spielen die Farben der italienischen Nationalflagge eine Rolle! Unser Antipasto, weißfleischige Alici (Sardellen, aber nicht eingesalzen!) werden mit grasgrünem Olivenöl, frischem Prezzemolo (Petersilie) und Peperoncino serviert. Sie waren ein wunderbarer Auftakt in dem 1970 als Eisbar gegründetem Restaurant, das seit Jahren im Guide Michelin empfohlen wird.

Ohne Fisch und Fleisch, aber trotzdem sehr aromatisch sind die Paccheri mit Tomatensugo und frischem Basilikum erschienen! Auch hier wieder: Weiße Nudeln, rote Tomatensoße, grünes Basilikum. 

Schon über die Beilagen kann man schlichtweg in Begeisterung geraten: Stinknormale Auberginenscheiben gegrillt mit ein bisschen Olivenöl und etwas Salz drauf – perfekt! Hier zeigt sich mal wieder, dass das Gemüse aus dem Gemüsegarten Italiens – Apulien – nicht nur herrlich duftet sondern auch ehrlich und authentisch schmecktt ? ‼️

So gings grad weiter: Spätestens ein ganz schlichter, gemischter Salat mit ordinären Tomaten hat Burkhard in den kulinarischen Himmel fliegen lassen: Die Tomaten waren so herrlich saftig, rot und richtig reif, dass sich die Umami-Noten überschlagen haben! 

Der Pesche Spada oder Schwertfisch vom Grill ist zart und saftig! Das vom Grill so zu servieren, dass er innen nicht ausgetrocknet ist, ist eine echte Kunst.

Auch die gegrillten Gamberoni waren richtig super: Schön vorbereitet, dass man das intensiv aromatische Fleisch relativ leicht rausnehmen konnte, weil die natürlich komplett auf den Grill kamen, damit die ganzen Aromen auch da drin sind.

Unsere Wein-Wahl, ein Verdeca von Terrecarsiche bei Polignano al Mare, hat super gepasst. Mit seinem klassischen Grünton, den dieser Wein mit sich bringt, ist er in der Nase herrlich fruchtig mit Noten von hellem Steinobst wie Mirabelle und auch ein bisschen Birne. Und er hat leichte Zitrusnoten, aber nicht in die saure, sondern in die süße Richtung, nämlich diese Mandarinen, so wie man sie aus Sizilien kennt. Ein bisschen blumig im Duft und insgesamt ein super Weißwein. 

Unser Fazit: Ein lauschiger Platz mit guter Küche – Prädikat empfehlenswert!

2. Tora Pizza e cucina

Der Ofen, aus dem für uns die hellsten Sterne am Pizza-Himmel leuchten, steht bei Tora Pizza e cucina!

Die Pizzen hier sind echt ein Traum! Du kannst aus rd. 40 verschiedenen Varianten und zwischen normalen oder alternativen Mehrkorn- oder Vollkornmehlen wählen. Die Teige haben eine sehr lange Gärführung und sind dadurch sehr bekömmlich. Ganz flach, leicht kross und griselig in der Textur und wie es sich gehört, mit leicht geschwärzten Randflecken – geschmacklich wie aus dem Bilderbuch.

Für uns der absolute Star ist die „Pinna Gialla“ – klassisch mit Tomatensauce und Fior di Latte, ist sie mit hauchdünn aufgeschnittenem, frischem Thunfisch und den leicht süßlichen roten Zwiebeln aus Tropea belegt. 

Auch die „Martina Franca“ ist ein Genuss: Mit Slow Food – Cappocollo (ist eng mit der Coppa verwandt, da es aus dem gleichen Stück Schweinenacken hergestellt wird) und einem 125-Gramm-Bufala getoppt, hat diese Pizza noch eine raffinierte Geschmackskomponente: Pistazien!

Der halbe Liter Hauswein – egal, ob weiß, rot oder rosato – ist unkompliziert, gut und mit 5 € wirklich preiswert.

Das Ganze gibt’s übrigens auch ohne Teig – als Vorspeisen-„Schinkenplatte“ ?

Auch mehrere Pizze bianche (von bianca = weiß, also ohne Tomatensauce, eine in Deutschland eher unbekannte Art) sind auf der Karte zu finden. Die Tramuntana bietet mit frischer Salsiccia und Cime di Rape, schwarzen Oliven und Sardellen eine sehr gelungene, herzhafte Variation.

Im Pizzaofen dreht sich übrigens eine Scheibe – gut bei der Menge an Pizzen, die hier am Abend über den Tresen gehen. Denn außer dem Restaurantbetrieb kommen hier viele Leute her, um ihre Vorbestellungen abzuholen.

Neben vielen Pizzen gibt es ein paar Fisch- und Fleisch- sowie Pastagerichte. Betina hat natürlich die Orecchiette mit Cime di Rape probiert und könnte mittlerweile einen eigenen kleinen Restaurant-Guide nur zu diesem apulischen Gericht publizieren ?

Das Abschluss-Gedeck zum Teilen: Eine Crème brûlée und ein Grappa aus dem Holzfass.

Nur die kleine Uferstraße trennt die Pizzeria in Felloniche vom Strand. Achtung: Am Parkstreifen stehen Automaten, an denen du dir ein Ticket ziehen musstest. Uns hat das Gerät fast in den Wahnsinn getrieben, weil bei uns weder die Kreditkarte noch Bargeld funktionierte! Eine Mitarbeiterin des Restaurants schrieb uns beim ersten Besuch einen Zettel mit dieser Botschaft: “Das Gerät hat nicht funktioniert”. Den haben wir uns gut aufgehoben und beim zweiten Mal gleich genutzt – mit dem Erfolg, dass eine Nachricht der lokalen Polizei an der Windschutzscheibe klemmte! Das allerdings war kein Knöllchen, sondern erstmal nur eine Verwarnung – wenn du beim zweiten Kontrollgang noch immer ohne Ticket parkst, wird es allerdings teuer.

3. Die Trattoria Tatanka

Die Trattoria Tatanka liegt an der Küstenstraße zwischen Felloniche und Santa Maria di Leuca. Direkt vor dem Restaurant gibt es einen großen (kostenfreien ?) Parkplatz. Gegenüber im Meer befindet sich die Grotta delle Tre Porte, eine der vielen Grotten, die du mit Booten besuchen kannst.

Hier findest du eine einfache, aber authentische und gute Küche: In diesem Fischrestaurant an der Küstenstraße ist das Bistecca di vitello genauso grandios ist wie der Wolfsbarsch all’etto, wobei es sich nicht um eine geheimnisvolle Zubereitungsart handelt, sondern um ein Detail deiner Schlussrechnung ?

Zum Primo haben wir uns für Orecchiette & Minchiareddi in zwei Varianten entschieden. Die regionalen Pasta-Spezialitäten kamen einmal „alla salentina“, also in einem Tomatensugo und Ricotta forte. Das ist ein schon sehr gereifter Ricotta, der im Geschmack ein bisschen an Grana Padana erinnert. Wirklich gut gemacht, muss man diese Note allerdings mögen. Dann gibt einem dieses sehr intensive Geschmackserlebnis das Richtige zum 1. Gang!

Die zweite Variante kam „allo scoglio“, also mit Muscheln und Meeresfrüchten in einer rezent-fruchtigen, tomatig-kräuterigen Sauce. Eine regionale Besonderheit, die wirklich klasse schmeckt!

Betina hatte an diesem Abend mal richtig Lust auf Fleisch, und sie wurde hier bestens bedient. Das Bistecca di vitello, ein imposantes Kalbskotelett brachte vom Grill geniale Grillaromen mit. ?

Herrlich auf dem Punkt rosa gebraten und außen herum die kleine Fettschicht richtig dunkel und kross. Ganz schlicht begleitet von einem gemischten Salat, war das der Fleischhimmel für Betina!

Burkhard hatte Lust auf frischen Fisch vom Grill, und zwar einen ganzen. Also hat er sich für Pesche fresco alla griglia entschieden, was hier wie oft in Italien „all’etto“ abgerechnet wird, also Hundert- Gramm-weise. Hier standen 6 Euro pro 100 Gramm auf der Karte. Es ist, vornehm formuliert, in manchen Häusern durchaus ein Wagnis, sich auf diese Abrechnungsmethode einzulassen. Burkhard hat schon 25 Euro auf der Rechnung stehen sehen, aber wenn’s gut ist, dann passt das ja auch.

Der Wolfsbarsch war nicht nur ein ganz geschmackvoller, superfrischer Fisch. Er war perfekt gegrillt, hatte wunderbare Grillaromen und das Fleisch war innen trotzdem noch saftig, ganz butterzart mit einer Textur, die fast ein bisschen an Hühnchen erinnert. 

Und am Ende standen ganz ehrliche und günstige 14 Euro für dieses bodenständige, aber herrliche Fischerlebnis auf der Rechnung! Für Burkhard insgesamt perfekt; auch deshalb, weil er labberigen, halbgaren Fisch gar nicht leiden kann ?

Auch bei den begleitenden „Verdure grigliate melanzane e zucchini“ gabs eine positive Überraschung: Denn ihm haben die Zucchini besser geschmeckt als die Auberginen, was im Normalfall anders herum ist.

Zu dem Menü haben wir uns für einen Verdeca von Santi Medici Castel di Salve entschieden, ein Weingut bei Tricase und eines der, wenn nicht sogar das südlichste auf dem Stiefelabsatz.

Eher trocken geradeaus ist der Wein; würzig, mit deutlichen Kräuteraromen und wenig Frucht. Der Verdeca zeigt aber eine angenehme Frische und eine leichte Mineralität. Ein schöner Wein zu Fisch und Meeresfrüchten sowie Pasta!

4. Die Pizzeria Ristorante La Conchiglia

In Santa Maria di Leuca gibt es neben der Hosteria del Pardo (? hör unsere Podcastfolge 181!) natürlich noch viele Restaurants. Eines können wir dir für eine bodenständige, solide salentinische Küche noch empfehlen: Das Ristorante La Conchiglia. Ca. 50 Meter vom Strand und noch mitten im Getümmel, war es jedes Mal sehr gut besetzt, wenn wir dort vorbeigekommen sind. 

An dem Abend, wo wir dort einen Tisch ergattert haben, lachte uns zum Auftakt ein Carpaccio vom Pesche spada affumicata, also geräuchertem Schwertfisch an, was wir uns geteilt haben. Die zart-rauchigen und buttrigen Aromen haben sich mit einem guten Olivenöl auf einem Rucola-Beet schön vereint.

Betina hat –Nein! Doch! Ohhh! – zum Primo mal völlig außer der Reihe Orecchiette mit Cime di rape und immerhin Alici, also Sardellen, gewählt. 

Wer mit diesem Insider nichts anfangen kann, lese unsere bisherigen Beiträge zu Apulien und schaue ?

Grandios ? Die Pasta übrigens grundsolide!

Burkhard hatte sich an diesem Abend vorgenommen, die Schwertfisch-Reihe durchzuziehen: Seine Pasta war garniert mit Pesche Spada, fruchtigen Tomaten und aromatischen Bröseln.

Der Secondo, der Hauptgang folgerichtig: Pesche spada mit Tomaten und Kapern. Eine wirklich gute Geschmackskombination in guter Qualität.

Unser Fazit: Wir haben auf der Dachterrasse mit Bick auf die Hafenbucht angenehm luftig gesessen. Die Pizzen sahen auch gut aus. Hier kannst du in Santa Maria di Leuca gut und zu normalen Preisen essen. 

5. Linfa Salento: Aromatisch solitäre Verdauungshilfen

Wenn du nach all diesen Genüssen, die wir hier präsentiert haben, ein leichtes Völlegefühl im Magen verspürst und dir nach einer Hilfestellung ebenfalls kulinarischer Art der Sinn steht, dann haben wir im Süd-Salento noch was ganz Besonderes entdeckt, was wir bis dahin selbst noch nicht kannten.

In der Gegend auf dem Stiefelabsatz werden Kräuter-Liköre aus Einzelaromen hergestellt. So zum Beispiel ein Likör ausschließlich von Salbei oder Rosmarin, von Thymian oder Mirto, der Salento-Myrte, einer kleinen lila Frucht, die ein bisschen an Heidelbeere erinnert.

Die Liköre sind schon süß, aber dadurch, dass sie sehr gut gekühlt getrunken werden, präsentieren sie ihre Einzelaromen extrem und transportieren die ätherischen Öle aus den einzelnen Kräutern sehr gut. Eine echte Hilfestellung nach einem opulenten Mahl!

„Linfa Salento“ heißt die kleine Manufaktur in der Via Santa Caterina da Siena, 14, in 73034 Gagliano del Capo LE, Italien, die diese Solitäre produziert.

Teile diesen Beitrag