Hausgemachte Spezialitäten aus Ligurien – die Osteria Vecchio Mulino

Italienische, authentische bodenständige Küche nach „Hausfrauenart“ satt gibt es in der Osteria Vecchio Mulino di Betty e Roberta. 

In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.

Das „Locale caratteristico con cucina casalinga“ liegt mitten im Hinterland der ligurischen Küste zwischen Rapallo und Camogli. Diese Empfehlung haben wir vom Hotel Mediterraneo in Santa Margherita Ligure bekommen – ➡️ hör auch unsere Podcastfolge 136! ?

Das Restaurant befindet sich in einer ehemaligen Mühle – ein schöner, ruhiger und romantischer Platz an einem kleinen Bach. Es ist sehr gemütlich und rustikal eingerichtet, aber vor allem: Hier werden alle Antipasti und die Pasta frisch und selbst in der Küche hergestellt, und diese Purheit der Aromen schmeckst du in unvergleichlicher Weise!

Vom Zentrum in Rapallo sind es knapp fünf Kilometer zu der versteckt im Wald gelegenen Osteria, wenn du die SP31 Richtung San Martino di Noceto nimmst. Wir kamen von der anderen Seite aus Camogli über kleine Sträßchen in den Hügeln zum Abendessen dorthin, leider hat unser Autonavi aber versagt und wir mussten andere Hilfsmittel bemühen. Deshalb musst du gut aufpassen, die richtige Abfahrt nach links zu erwischen – ein Hinweisschild ist zwar da, aber das musst du auch wahrnehmen. Aber eines können wir dir versichern: Dieser Weg lohnt jede Mühe! ?

In der Osteria Vecchio Mulino bekommst du eine knapp beschriebene Karte, so wie sie auch an der Wand hängt. Dann hast du zunächst die Wahl zwischen vier Optionen: Vorspeisen und erste Gänge (Pasta), Vorspeisen und zweite Gänge (Hauptgänge), erste und zweite Gänge oder alles komplett hintereinander weg. Wenn du die All-In-Variante wählst, solltest du außer einem Espresso zum Frühstück den Tag über NICHST zu dir genommen haben…  Die Varianten kosten zwischen 25 und 35 Euro, dabei ist Wein und Wasser, Kaffee und Dessert sowie Grappa, Limoncino oder Amaro für den kompletten Tisch inkludiert – wirklich überschaubare, faire Preise für bärenmäßig gute Qualität!

Wir haben uns für die Option Vorspeisen und erste Gänge entschieden und gleich mal fünf verschiedene Antipasti -Teller auf den Tisch bekommen.

Melanzane di Parmiggiano, also Auberginenscheiben in Parmesan gebacken,

Cipolle fritte, frittierte, leicht süßliche Zwiebeln,

Riso venere al Salmone, das ist schwarzer Reis mit Lachs,

ein Vitello tonnato, aber nicht ganz klassisch, 

Pepperone con acciughe e aglio, frisch marinierte gelbe und rote Paprika mit Sardellen und Knoblauch in ligurischem Olivenöl,

sowie Torta di Riso und Torta di Porree.

Alles recht rustikal auf ovalen Schälchen angerichtet und relativ einfach gemacht, das macht aber überhaupt nichts, denn auf den Inhalt kommt es an!

Burkhard´s Top 3 waren in dieser Reihenfolge die Paprika mit Sardellen mit einem ganz intensiven Aroma und zwar als Kombination – nicht eine der Komponenten hat sich geschmacklich in den Vordergrund gedrängt. Seine Nr 2 war tatsächlich die sich auf den ersten Blick bescheiden gebende Lauchquiche mit ihrem intensivem Laucharoma und einer sehr angenehmen Textur. Das Vitello tonnato fand er anfangs gewöhnungsbedürftig, weil die Sauce sehr gelb war und relativ wenig nach Thunfisch geschmeckt hat. Die Mischung von Betty und Roberta wartet mit mehr Mayonnaise bzw. Ei auf. Das ist eine etwas andere Variante als üblich, aber gut auf jeden Fall und auch sehr üppig.

Nicht nur deshalb war Burkhard froh über den offenen Vermentino – klar und einfach, kann der aber richtig was, ist sehr fruchtig und intensiv und passte richtig gut.

Betina ist seit dieser Melanzane di Parmiggiano offizieller Fan dieser Auberginen-Variante, aber nur genauso, wie sie aus dieser Küche kam?

Der schwarze Reis fiel überraschenderweise total aus der Reihe, weil es unglaublich leicht und frisch mit leichtem Hauch vom Lachs herüber kam. Durch die dunkle Farbe wirkt er eher wuchtig, war aber tatsächlich die frischeste und leichteste Variante dieser fünf Vorspeisen!

Schön ist, das die beiden Frauen sich immer wieder was Neues einfallen lassen und sich die zu den jeweiligen Gängen konkret angebotenen Speisen ständig und je nach Jahreszeit ändern, so gibt es immer wieder etwas anderes, und wenn du die Osteria Vecchio Mulino di Betty e Roberta besuchst, machst du vielleicht eine fast komplett andere kulinarische Erfahrung als wir – ➡️ hör uns live aus dem Restaurant in unserer Podcastfolge 143! ?

Bei den Primi, den ersten Gängen, haben wir sehr gerne ein Spezialangebot in Anspruch genommen.

Normalerweise gibt es natürlich einen Primo-Teller. Damit wir aber mehr Aromen und Varianten probieren können für unsere Berichterstattung in Podcast und Blog für dich, haben uns die beiden Casalingas je zwei halbe Portionen gezaubert (gefühlt waren die trotzdem so reichlich wie ganze Rationen, aber das war uns egal – die Gerichte waren so klasse, dass wir die Platten sauber geputzt haben…)

Die frischen Gnocchi al Pesto, mit grünem Pesto, natürlich ein Klassiker im Raum Genua

Ravioli ripieno, gefüllt mit Spinat und „anderem Gemüse“ – so hörst du es noch in der Podcastfolge, weil Betina es mangels einem WLAN oder Mobilfunkempfang in den alten dicken Mauern beim Einsprechen der Folge übersetzen konnte. Sie hat die Bestandteile selbstverständlich notiert, weil das ja nicht auf dem Menü steht und inzwischen übersetzt ? Neben dem klassischen Spinacci waren Bietole (Rüben) und Borragine (Borretsch) in der Füllung vertreten und das alles in weißer Nusssauce– eine tolle Kombination!

Ravioli gefüllt mit Melanzane und Pecorino in frischer Tomatensaue,

Taglierini, das sind den Spaghetti ähnliche Nudeln, nur dicker, mit einem Sugo di Rape, also einer Sauce aus Mangold.

Die vier Gerichte waren richtig klasse und richtig frisch, ohne viel Schnickschnack nach „Hausfrauenart“ komponiert, aber die einzelnen Aromen waren super herausgearbeitet!

Betinas Favorit waren die Mangold-Taglierini und die Ravioli mit Auberginen- und Käsefüllung. Das Pesto fand sie spitze, hatte aber für sie einen Tick zu viel Käse im Gepäck. Für Burkhard war genau das richtig gut, er fand das Maß an Parmesan passend – es ist einfach die Frage, bis zu welchem Grad deine Geschmacksknospen das charakteristische „umami“ des lang gereiften, italienischen Hartkäse-Klassikers mögen.

Die Ravioli mit der Nuss-Sauce erschienen beim Erstkontakt noch fluffig und natürlich herrlich nussig. Mit zunehmendem Genuss hat sich dies sehr üppig entwickelt – wenn du das als ganzen Primo hast, dann geht anschießend nur noch der Wunder-Verdauer auf Weinbasis, den wir schon bei Margherita Olivieri im L´Insolita zuppa genossen hatten.

Burkhard hat sich dann doch noch zu einem Ananas-Dessert überreden lassen. Das geschnitzte Kunstwerk war richtig reif, richtig fruchtsüß und half mit seiner trotzdem vorhandenen, dezenten Säure beim Verdauen…

Betina hatte sich für die klassische Panna cotta alla fragola entschieden. Mit frisch pürierten Erdbeeren war dieser Nachtisch der absolute Hit als Abschluss, genau so muss frisch gekochte Sahne schmecken! Burkhard war sehr froh, dass er trotzdem etwas davon probieren durfte ?

Das Menü bei Betty und Roberta in ihrer Osteria Vecchio Mulino ist eine richtig runde Sache!

Wir haben wieder mal einen tollen Geheimtipp gefunden, abseits von allem im Hinterland gelegen, mit richtig guter und frischer, echter und ehrlicher, bodenständiger und authentischer Cucina alla casalinga in Ligurien. Und das alles zu sehr fairen Preisen mit sehr netter, zuvorkommender Bedienung. An diesem lauschigen Platz kannst du dich sehr wohl fühlen und gut essen, aber eines solltest du vorher unbedingt tun: Reservieren!

„Gott bewahre uns vor denen, die nicht trinken“ – Cin cin ?

Teile diesen Beitrag