Philadelphia – historisch bahnbrechend und kulinarisch vielfältig

Mit Philadelphia, der sehenswerten Wiege der amerikanischen Unabhängigkeit, starten wir heute in unsere Serie über unsere Rundreise im Osten der USA! Politisch-historisch, kulturell und natürlich vor allem auch kulinarisch nehmen wir dich in den nächsten Monaten mit auf einen unglaublich beeindruckenden Trip in die urbanen Metropolen und die ländlichen Weinregionen, zu kleinen Craftbeer-Brauereien und großen Wolkenkratzern.

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Wir freuen uns auf den Flug im A 380 von Frankfurt nach New York

Voller Vorfreude haben wir im A 380 der Singapore Airlines Platz genommen und sind von Frankfurt aus zum Flug über den großen Teich gestartet.

Erste Vorboten für einen Höhepunkt unserer Reise, den wir dir ziemlich am Schluss unserer Serie erzählen, die wir natürlich immer mal wieder mit anderen „Feinschmeckertouren“ unterbrechen.

Ein erster Blick auf Manhattan, den wir vom Auto aufgeschnappt haben

Vom J.F.-Kennedy-Flughafen sind wir mit dem Mietwagen in Richtung Süden zu unserem ersten Ziel Philadelphia gestartet. Während du im dichten Verkehr an offensichtlich gefragten Wohngegenden und stadtnahen Freizeitoasen vorbeigleitest, siehst du im Hintergrund schon die imposante Skyline von Manhattan, die beim Landeanflug leider etwas im Dunst lag

Verranzano-Narrow-Brücke

Vom Belt Parkway aus nimmst du den Higway 278 und fährst von Brooklyn/Long Island über die wirklich spektakuläre Verranzano-Narrow-Brücke nach Staten Island.

Die 1964 (Burkhard weist explizit nochmals daraufhin, dass dieser ein exzellenter Jahrgang war ?) eröffnete Brücke ist mit über 4 Kilometern noch heute die längste in den USA, also auch länger als die berühmte Golden Gate in San Francisco. 211 Meter hohe Pfeiler und eine doppelstöckige Fahrbahn, die wegen saisonaler Kontraktionen und Ausdehnungen der Stahlseile im Sommer über 3,5 Meter tiefer liegt als im Winter!

Die Brücke überspannt die Meerenge „The Narrows“ und bietet einen grandiosen Blick über die „Upper New York Bay“ – in der auch die kleine Insel mit der Freiheitsstatue liegt – auf die Skyline von Manhattan, speziell das südliche Ende. Auf der anderen Seite blickst du über die „Lower New York Bay“ Richtung offenen Atlantik

Dank der Tempolimits rollst du in den USA ganz gechillt über die teils fünf- und sechsspurigen Highways deinem nächsten Ziel entgegen.

Über die Ben Franklin Brücke haben wir den größten der drei Flüsse in und um Philadelphia, den Delaware, überquert. Der Fluss ist hier auch die Grenze zwischen New Jersey und Pennsylvania.

Unser Hotel hatten wir ganz bewusst „mittendrin“ gewählt. Direkt auf der Arch Street, neben dem Greyhound Busbahnhof. Auch wenn Philadelphia mit rund 1,6 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt der Vereinigten Staaten und nach Ney York City die zweitgrößte an der Ostküste ist: Eine Stadt, finden wir, kann man nur entdecken und erkunden, wenn man zumindest überwiegend zu Fuß unterwegs ist und höchstens größere Strecken mit Verkehrsmitteln überbrückt! 

Die durchaus imposante Skyline der Stadt hat sich erst in den letzten 30 Jahren zu der heutigen Erscheinung ausbilden können. 

Der Turm der City Hall, des Rathauses, misst knapp 170 Meter Höhe, auf der Spitze befindet sich eine 11 Meter große Statue des Stadtgründers William Penn. Und bis Ende der 80er Jahre durfte kein Haus höher gebaut werden als die Hutspitze von Penn!

Von allen vier Himmelsrichtungen gibt es Zugänge zur City Hall, und du kannst durch sie hindurch die kilometerlangen Hauptachsen der Innenstadt sehen.

Philadelphia, umgangssprachlich Philly oder Stadt der brüderlichen Liebe genannt, ist die Wiege der amerikanischen Unabhängigkeit und der Vereinigten Staaten. Hier, in der heute recht winzig, aber wie so einiges in Philly very british anmutenden Independence Hall, wurde die Unabhängigkeitserklärung ausgearbeitet und proklamiert. 

In diesem Raum proklamierten dreizehn britische Kolonien am 4. Juli 1776 einstimmig ihre Loslösung von Großbritannien und ihr Recht, einen eigenen, souveränen Staatenbund zu bilden. Es ist die Gründungsurkunde der Vereinigten Staaten von Amerika und darüber hinaus eines der wichtigsten Dokumente der demokratischen Staatsphilosophie. Im heißen Juli 1776 saßen an 13 Tischen je zwei Vertreter der Kolonien im geschlossenen Raum und unter Lebensgefahr zusammen, um den größtenteils von Thomas Jefferson verfassten Text zu verabschieden. 

Denn im Raum gegenüber wurde immer noch britisches Recht gesprochen, und welcher König hörte schon Abgesandten von Kolonien zu, auf wen hörte ein König überhaupt? „Auf die Königin“ lautete der süffisante Zwischenruf eines Besuchers auf diese rhetorische Frage des Guides, der in einer von uns noch nie erlebten, emotionalen und bildhaften Erläuterung diesen wesentlichen Fortschritt der Menschheitsgeschichte beschrieben hat. 

Den Vorsitz der Versammlung hatte George Washington inne, der allerdings noch bis 1789 warten musste, um erster Präsident der USA zu werden. Denn die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika wurde erst am 17. September 1787 verabschiedet und im Laufe des Jahres 1788 ratifiziert. Im Turm läutete das Original der „Liberty Bell“, Vorbild für viele Rathaus-Glocken in den USA, die heute in einem eigenen „Liberty Bell Center“ zu bestaunen ist.

Beim Anblick des Treppenhauses hatte ich Assoziationen zu meinem ersten Alan Parsons Project-Album „Tales of Mystery and Imagination“, einem Konzeptalbum mit vertonten Themen des britisch-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe, der sechs Jahre in Philadelphia lebte.

Im Visitor Center kannst du Tickets mit einem festen Zeitfenster über den Tag buchen (da solltest du früh dran sein). Der Eintritt ist kostenlos. Ab 17.00 Uhr kannst du dich auch einfach anstellen, alle 20 Minuten wird der nächste Schwung ins Gebäude gelassen. Schlange stehen ohne Murren oder Drängeln ist uns hier wir überall in den USA begegnet – sehr angenehm entspannt und intelligent!

Entlang der Independence Mall liegt die Rasenfläche, an deren Ende du hier die Independence Hall siehst. 

Der Bilderrahmen steht vor dem Constitution Center, dem Haus der Verfassung, dass gegenüber der geschichtsträchtigen Halle liegt.

Zwischen Visitor Center und Independence Hall lag der Amtssitz des 1. US-Präsidenten George Washington. Die Grundmauern sind noch erhalten, hier sind die Abmessungen des Hauses skizziert. 

Washington hielt allerdings die proklamierten Bürgerrechte noch nicht für universell, vielmehr hielt er sich noch Sklaven. Der Stein zeigt den 1. Verfassungszusatz, ein heute mehr denn je wichtiger Baustein demokratischer Freiheiten, die es zu verteidigen gilt!

Eine von ihnen, Oney Judge, hat Washington bestohlen, indem sie sich – formaljuristisch „Eigentum“ von Washington – durch Flucht vom Acker gemacht hat, wie die Fußspuren symbolisieren sollen. Ein Mosaikstein der Befreiungsbewegung der schwarzen Bevölkerung.

Solche Stories erfährst du bei den kostenlosen Rundgängen im ehemaligen „Viertel der Institutionen“, die ein ehrenamtlicher Verein anbietet. Wie klein die Welt ist: Der Kollege hier hat zeitweise in Heilbronn gewohnt und konnte noch ein wenig deutsch! 

Ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung der USA war der vom ersten Finanzminister Alexander Hamilton eingeschlagene fiskalpolitische Kurs nach niederländischem Vorbild der Finanzierung von Wirtschaft. Der führte allerdings zu Kontroversen und mündete in die Entstehung eines Zwei-Parteien-Systems. Thomas Jefferson kann mit einigen anderen als Begründer der heutigen Demokratischen Partei angesehen werden, die eine andere Auffassung von gesunder Finanzpolitik hatten.

Im Benjamin-Franklin Court haben wir viel über den erfolgreichen Buchbinder gehört, der auch an der Unabhängigkeitserklärung mitgewirkt hat. 

Er war nicht nur Geschäftsmann, sondern auch naturwissenschaftlich versiert und ist der Erfinder des Blitzableiters. 

Franklin und sein Sohn wehrten sich gegen Versuche der Hamilton-Getreuen, die politischen individuellen Rechte einzuschränken.

Feinschmeckertouren bei der Arbeit ?

Leider haben wir den sehr interessanten Rundgang, in dem auch vieles erfreulicherweise kontrovers und kritisch angesprochen wurde, nicht bis zum Ende mitmachen können. Wir waren vom Jetlag und der Anreise irgendwann so geschafft, dass wir geistig nichts mehr, sondern nur noch Nahrung aufnehmen konnten und haben uns von der Gruppe französisch verabschiedet, was du ausdrücklich tun darfst. Herzlichen Dank an den Verein und die zwei Guides für die tollen Einsichten!

Am Fluss Delaware liegt die Gedenkstätte Penn´s Landing. Dort landete William Penn als erster und gründete die Stadt. Heute erinnern dort einige Statuen und Memorials an die Einwanderer verschiedener Länder.

Das Freilichtmuseum „Welcome Park“ ist Penn’s Schiff, der Welcome, benannt. Es befindet sich auf dem Gelände des Slate Roof House, Penn’s Wohnsitz in Philadelphia von 1699 bis 1701, gegenüber der „City Tavern“. Hier garantierte Penn den Bewohnern von „Penn’s Woods“ religiöse und bürgerliche Freiheiten.

Die City Tavern, in der die Gründerväter der USA ein und aus gegangen sind, ist ein sehr schönes, altes Gasthaus mit einem Garten unter großen Bäumen. Das Servicepersonal trägt historische Kleidung und auch die Speisen und Getränke sind auf „Gründerzeit“ getrimmt. Uns war das allerdings etwas zu touristisch, deshalb haben wir uns auf die Suche nach einer kulinarischen Alternative gemacht.

Unsere Trüffelnasen haben uns Richtung Hotel zurück – wie gesagt: Jetlag lies grüßen – auch richtig in diese Straße geführt.

Dort hatten wir zunächst das National Mechanics Bar & Restaurant hinter einer wunderschönen, von antik anmutenden Säulen dominierten Fassade eines alten Gebäudes entdeckt. Die Nase sagte aber dann: Geht gegenüber in die FARMiCiA.

Bestimmt kannst du hinter den antiken Säulen auch gut essen, aber wir waren glücklich hier: Betina hatte einen Linsensalat mit einem Farm-to-table Ziegenkäse obenauf, Süßkartoffelpommes und eine geniale Chipotle-Sauce (für mich genau richtig zum Naschen, für sie etwas zu scharf).

Ich habe gaaanz klassisch das Klischee bedient und mich für den kulinarischen Einstieg in Amerika für einen Cheeseburger entschieden. Hoppla, das war die erste von vielen folgenden kulinarischen Überraschungen, die unser Trip bereithielt! In einem guten Restaurant ist ein Burger ein richtig gutes Essen und hat nullkommanix mit dem Angebot großer Ketten zu tun. Ein qualitativ super Fleisch, auf den Punkt medium gegrillt wie bestellt, das Ketchup nicht so süß wie bei uns oft, sondern sehr angenehm fruchtig! 

Und das IPA sowie das Jüngling Lager nach dem langen Fußmarsch durch die schwüle Stadt kamen einfach genial…

Ein kulinarischer Höhepunkt ist für uns der seit über 100 Jahren bestehende Reading Terminal Market. Früher musste sich dieser Food Court den Platz mit Fernzügen und Bahnsteigen teilen. 

Heute gehört das ehemalige Bahnhofsgebäude allein den Hungrigen und Feinschmeckern. Die alte Bahnhofsarchitektur mit Stahlträgern und alten Holzdecken vermitteln ein besonderes Flair in dem wuseligen Markt. Von unserem Hotelzimmer haben wir auf das riesige gewölbte Dach schauen können und waren in einer Minute im Schlemmerparadies.

An einem Eingang ist ein Infopoint, wo du dir einen Plan und Tipps zu bestimmten Angeboten geben lassen kannst. Wir waren zugegebenermaßen erstmal erschlagen von Angebot und Frequenz im Reading Terminal Market und sind der Empfehlung für einen glutenfreien Imbiss der Guides am Eingang gefolgt…

… zu Kamal´s Levante-Küche Spezialitäten, 

Das Baba Ganoush, eine Auberginencreme, und eine Art Hummus mit schöner Rauchnote, erinnerte uns sehr an Tel Aviv.

Zu unseren Blogbeiträgen und Podcastfolgen über Tel Aviv kommst du hier: Podcast Folge 026 und 027

Ein kulinarischer Stadtrundgang durch Tel Aviv-Jaffa, Teil 1

Ein kulinarischer Stadtrundgang durch Tel Aviv-Jaffa, Teil 2

Hier findest du alles, was das Genießerherz begehrt: Von Whisky über Kaffee..

… zu den Verheißungen deutscher Wurstwaren, die kunstvoll gefliest angekündigt werden …

…und klassischen Backwaren, Cheesesteaks oder Johnny´s Versprechen, dass du länger lebst, wenn du mehr Fisch ist ?

Überall werden Speisen zubereitet, die du direkt genießen oder mitnehmen kannst.

Manchmal ist da auch der Name schon Programm ?

Aber du kannst dir auch frische Zutaten einkaufen, um daheim oder sonstwo selbst zu kochen.

Zum Abschluss bietet auch die „süße Abteilung“ eine reichliche Auswahl.

Man muss aber auch nicht alles mögen!

Hoagies sind die belegten Mega-Sandwiches, die in der Stadt gerne zu Mittag gegessen werden. Haben wir nicht probiert, sahen aber gut aus.

Überall findest du auch kleine Kneipen und Leben auf der Straße, was wir nach unseren Erfahrungen weiter im Süden der USA um Atlanta vor 14 Jahren (fast ausschließlich überklimatisierte Indoor-Gastronomie) sehr schön fanden.

Auch die kleinen Parks in den alten Wohnvierteln werden genutzt.

Die alten Stadtviertel haben uns mit den kleinen Reihenhäuschen und schmalen Eingängen, den Souterrain-Fenstern und Pflanzenschmuck am Fensterbrett sehr an London erinnert.

Die South Street ist ein total angesagtes Viertel in Philadelphia, ein Künstler- und Lebenskünstler-Quartier! Auch dieses hat uns an London, an Soho erinnert.

Ein Teil davon sind die „Magic Gardens“, die der in Philly geborene Mosaik-Künstler Isaiah Zagar als Reaktion auf die drohende weitere Verwüstung des Quartiers geschaffen hat. Die Mosaike bestehen aus allem möglichen, von Küchenfliesen über Fahrradräder, lateinamerikanischer Kunst bis hin zu Porzellantellern und Flaschen.

Das „Gesamtkunstwerk“ erstreckt sich über mehrere Grundstücke und wird bewohnt.

„Urban gardening“, also Nutzgartenparzellen im städtischen Wohnblock, findest du auch hier. Zutritt nur für Mitglieder!

Fast schon ein wenig gespenstisch: Die riesigen Augen, die dich von einer Hauswand fixieren.

Fassaden-Kreativität begegnet dir in der South Street aber auf Schritt und Tritt.

Vorsicht, so stellen sich Amerikaner offenbar deutsche Gastlichkeit vor! Schmitz Brauhaus, 2009 eröffnet, hat rund 30 Faß- und bestimmt um die 100 deutsche Flaschenbiere im Angebot. Natürlich auch das, was in den USA mit deutscher Küche assoziiert wird: Eisbein, Haxe und Co. Über die Qualität können wir nichts sagen, weil wir einen Teufel tun, im Ausland deutsche Küche zu bestellen. Wir essen in Italien schließlich auch kein Rippchen mit Kraut, sondern Spaghetti alle Vongole Veraci. 

Gut, Durst hatten wir nach langem Fußmarsch in schwüler Hitze, es war gerade auch nichts anderes greifbar, also haben wir uns eine Halbe gegönnt ?

Totale Vielfalt wird hier gelebt, es ist völlig egal, wie du rumläufst und etwas verrucht ist das Viertel auch, aber wir haben uns zwischen vielen Kneipen und Restaurants, den kleinen Läden und großen Kunstwerken wohl und sicher gefühlt.

Am östlichen Ende der South Street triffst du schließlich auf den Fluss Delaware.

Es wird viel neu gebaut, zum Beispiel das kleine Quartier East Market gegenüber dem Hard Rock Café sowie dem Convention Center, an dessen Rückseite der Reading Terminal Market anhängt.

Hier haben wir Mom´s Organic Market, ein 1987 gegründeter Bio-Supermarkt und Familienunternehmen entdeckt. Mom hat uns mit ihrem ausgefallenen Vollsortiment in Bio-Qualität begeistert!

Die Informationen auf der Papiereinkaufstüte zeugen vom offensichtlich wachsenden Umweltbewusstsein in den USA.

Direkt vis-a-vis vom Convention Center, dessen alte Fassade du gespiegelt in den Fenstern sehen kannst, haben wir die Iron Hill Brewery entdeckt, unsere erstes Rendezvous mit Craftbeer aus amerikanischem Boden!

Durch eine große Glaswand vom Restaurant getrennt, werden in der Micro-Brauerei die nötigen Ales und Porters vor Ort gebraut.

Wir haben kurzerhand einen Tisch reserviert und mit Matthew, dem Restaurantleiter, ein kurzes Interview geführt. Die Kette von Restaurants mit angeschlossener Hausbrauerei ist vor 23 Jahren entstanden, das Restaurant in Philly ist der 17. Laden, der im September 2018 eröffnet wurde und das erste Restaurant in einer „Downtown“ ist.

Micro- oder Craftbeer-Brauereien sind angesichts der wenigen Großbrauereien und ihrem relativen Einheitsgeschmack schon länger ein Trend in den USA, wie uns nicht nur Matthew bestätigte. 

Hör das Interview mit seinen Erklärungen und Foodpairing-Empfehlungen (solche findest du auch in der Speisekarte) sowie unseren Verkostungsnotizen der Biere in unserer Podcastfolge 118!

Das Restaurant ist urban und Diner-mäßig eingerichtet. „…and the pursuit of happiness“, zu deutsch: „…und das Streben nach Glück“ ist eine bekannte Formulierung in der Unabhängigkeitserklärung. Im Original vorne ergänzt um „Leben, Freiheit und…“ sind das drei Beispiele für die unveräußerlichen Rechte aller Menschen, zu deren Schutz Regierungen geschaffen wurden. 

In diesem Gastraum erhält der Halbsatz natürlich noch eine weitere Dimension ?

Die Steaks waren ordentlich und wurden von den Bieren gut begleitet, 

Der absolute Knaller aber war für uns die kleine Vorspeise, Cheesesteak Egg Rolls. Die Fingerfood-Variante des Philly-Klassikers war allein schon Bombe, aber noch grandioser mit der Meerrettich-Sauce, die so herrlich dezent und frisch war, dass sie sogar die Meerrettich-Kasperin Betina überzeugte (die normalerweise den Meerrettich meidet, wo sie kann)

Das Pig Iron Porter hatte schöne Röstaromen. Einige der anderen Biere, die wir probiert haben, würden wir aber nicht unbedingt solo trinken wollen. Für unseren Geschmack hat das eine oder andere dann doch zu viel Hopfen gesehen.

Die Gedenkstätten für die Toten und Veteranen verschiedener Kriege rufen auch die geopolitischen Dimensionen amerikanischer Außenpolitik in Erinnerung.

Historisch bahnbrechend, kulinarisch überraschend sowie kulturell offen und vielfältig haben wir Philadelphia erlebt. Deshalb berichten wir dir auch über die Hotspots, die wir in zwei Tagen nicht geschafft haben, denn sie stehen auf unserer Bucket List für den nächsten Besuch!!!

Wir konnten Philly leider nur zwei Tage erkunden, deshalb hier unsere Merkposten für den nächsten Trip:

1. Der 9. Street Market – ein italienischer Markt, ein paar Straßen weiter südlich parallel zur South Street

2. Das Museum über die amerikanische Revolution, welches uns von den beiden Guides der freien Tour auch sehr ans Herz gelegt wurde.

3. Die Franklin Institute Free Library

4. Chinatown, das wir nahe an unserem Hotel zwar nur gesehen, aber von dem wir viel gerochen haben…

5. Die Edgar Allan Poe Historic National Site – der Schriftsteller hat sechs Jahre in Philadelphia gelebt.

Das Treppenhaus der Independence Hall hat mich sofort an meine erste Platte von Alan Parsons Projekt, „Tales of Mystery an Imagination“ denken lassen – die Bebilderung zu „The Fall of the House of Usher“…

6. Und schließlich das Philadelphia Museum of Art, in dem viele Impressionisten wie Renoir und van Gogh gezeigt werden.

Und natürlich: Cheese Steak, Cheese Steak, Cheese Steak!

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