Was du hier lesen und sehen kannst:
- Der Kunsthandwerker am Brennkessel
- Die Destillation
- Die fruchtigen-Destillate vom Plonhof: Gut gebrannt!
- Eine „Marend“ und eine gute Idee!
In diesem Beitrag kann Werbung enthalten sein, selbst dann, wenn keine Werbekooperation oder anderweitige Zusammenarbeit mit den genannten Unternehmen stattgefunden hat. Generell geben die Texte immer meine eigene Meinung wieder. Kooperationen, die beauftragt sind werden mit Anzeige gekennzeichnet.
1. Der Kunsthandwerker am Brennkessel
An der Wiege des Gewürztraminers haben wir einen Schnapsbrenner entdeckt, dem seine einzigartige Leidenschaft schon in die Gene gegeben wurde!
Hansjörg Weis vom Plonhof in Tramin wollte schon immer die Früchte des eigenen Familienhofes selbst destillieren.
Allein die Anfahrt nach Tramin ist schon ein Genuss, wenn du die Panorama-Straße – die SS 48 -von Deutschnofen her kommend – ins breite Etschtal hinunterfährst.
Gegenüber vom Aurer Wasserfall ist eine Kehre, wo du halten und einen fantastischen Blick über die Obst- und Weinplantagen Südtirols genießen kannst
Gegenüber sieht du bereits das Dorf Tramin.
2. Die Destillation
Schon die Vorväter von Hansjörg Weis brannten Schnaps und bewahrten ihn in solchen Holzbottichen auf.
Mit seiner kleinen Manufaktur hat er seinen Traum umgesetzt und konzentriert heute Aromen der ganz besonderen Art. In 🎙 unseren Podcastfolgen 237 und 238 hörst du im Interview, was wichtig ist für und bei der Herstellung von Schnäpsen, wie du Destillate trinken solltest und was gute Brände im Glas auszeichnet. Außerdem erfährst du, warum ein „Roter Hahn“ auch für dich ein wertvoller Tipp ist 😊
Hansjörg Weis ist ein Kunsthandwerker am Brennkessel, der die Seele der Frucht in seinen Bränden meisterlich konserviert.
Der passionierte Brenner, der hauptsächlich Obstbauer ist, weiß genau, wann seine Früchte den idealen Reifezeitpunkt für die Destillation aufweisen. Mit viel Erfahrung und einer strikt kontrollierten Gärung extrahiert er dann die Fruchtessenz aus dem Obst.
Während des Interviews haben wir natürlich die Produkte verkostet 😊
3. Die fruchtigen-Destillate vom Plonhof: Gut gebrannt!
Der „erste Gang“ war ein Grappa vom Gewürztraminer. Hansjörg Weis beschreibt eines seiner Lieblingsprodukte als sehr feines, blumiges Destillat mit Aromen von Zitrusfrüchten und einer ganz leichten Honignote.
Seine Grappe gibt er mit 42 Prozent Volumenalkohol in die Flaschen, weil die für ihn etwas mehr benötigen, damit sie die richtige Fülle erhalten. Die Fruchtdestillate liegen bei 40% als ideale Kombination zwischen Alkohol unter Aroma.
Floral & fruchtig, natürlich & und elegant – so haben wir den Grappa in der Nase und am Gaumen wahrgenommen. Burkhard hatte noch einen Vergleich aus einem Haus, dessen Dach man von der Brennerei aus sehen kann, in Erinnerung, der dagegen fast künstlich wirkte, während hier die wirklich echte Frucht bzw. das Aroma authentisch konzentriert ist. Trotz seiner 42% empfinden wir den Grappa gar nicht als wuchtig oder alkoholreich. Betinas krasses Gegenbild waren die Schnäpse, die vor Jahrzehnten direkt aus dem Kühlschrank serviert wurden, weil sie anders nicht zu genießen waren 😊
Der Apfelbrand aus Braeburn bringt die frisch-fruchtige Note des Apfels mit. Beim zweiten Reinriechen ins Glas nimmst du das direkt wahr und hast schon das Gelbfleischige aus dem Obst am Gaumen. Auch wieder ganz echt, ganz natürlich, ein ganz reines Aroma.
Die Zwetschge fasziniert Hansjörg Weis schon seit jeher, als Obst oder als Marmelade zum Frühstück. Klar, dass er auch daraus einen guten Schnaps macht! Die Bäume stehen auf 800 Höhenmetern.
Auch dieses Destillat ist im Vergleich mit vielen guten anderen, die wir schon verkostet haben, einzigartig. Ein Geheimnis des Brenners ist es, wirklich nur das allerbeste Obst zu verwenden. Die Zwetschge wird teilweise auch mit Stein vergoren, was dem Brand eine sehr schöne, leichte Mandelnote verleiht.
Ein wahrer Klassiker ist natürlich der Williams Christ. Schon die Nase von diesem Brand ist überwältigend. Du hast sofort die intensiven Aromen der gelben Birne in der Nase, eine, die noch etwas fest und nicht mehlig ist. Das hast du direkt eins zu eins auch auf der Zunge, saftige Noten und auch diese leicht körnige Textur von der Frucht selbst. Überhaupt nicht parfümiert, sondern völlig natürlich: Fruchtessenz pur!
Selbst wenn du anschließend einen Schluck Wasser trinkst – du hast den Geschmack noch voll im Mund. Dieser Williams ist wirklich lange präsent. Ohne Übertreibung: Wir haben schon viele gute Williams probiert, aber einen besseren haben wir bisher nicht getrunken! Burkhards eindeutiger Kommentar: „Es gibt auch andere, die versuchen, Schnaps zu brennen, aber nicht jeder kann´s“.
Die Quitte verzeiht keinen Fehler, sagt Hansjörg Weis über die Frucht, deren Bäume früher bei jedem Bauernhaus standen und deren heute extravaganten Früchte zu Marmelade verarbeitet oder als Ganzes eingeweckt wurden.
Auch hier kommt es auf den optimalen Reifepunkt an: Die Frucht darf noch ein wenig fest sein und teilweise noch etwas leicht hellgrün sein, verrät der Brenner seine Erfahrung mit der Quitte. Ein, zwei Tage in der Kühlzelle, damit die Gärung schon bei niedriger Temperatur beginnt, und so lösen sich langsam die Aromen von den Früchten. Und dann wohldosiertes Brennen: „Wenn irgendwas falsch läuft, dann ist Feierabend!“.
Unglaublich fruchtig und genau so, wie die Quitte wirklich riecht und schmeckt, wenn man die Frucht vom Baum nimmt und aufschneidet, steht das Destillat auch im Glas. Burkhard hatte direkt zwei Assoziationen, an das Quittengelee, dass es in seiner Kindheit ganz selten mal irgendwo gab und ihn wohl schon deshalb fasziniert hat – und ein Foie gras, welches sich gustatorisch hervorragend damit vertragen würde 😉
Hansjörg Weis hat uns sogar schon von seinem noch sehr jungen Zukunftsprojekt kosten lassen. Mit dem „Leben des Weins“, wie er die Weinhefe des Gewürztraminers nennt, hat er einen Hefebrand destilliert und diesen in Barriques gepackt. Der darf noch ein paar Jahre reifen und ist noch nicht erhältlich, wirft aber jetzt schon die Schatten eines großen Aromas voraus! Übrigens: In unserer 🎙Podcastfolge 238 hörst du, wo du seine Destillate probieren und kaufen kannst.
4. Eine „Marend“ und eine gute Idee!
Nach der Verkostung, bei der wir viel Spaß und Leidenschaft für gute Genussprodukte geteilt haben, hat uns der sympathische Südtiroler dann noch zu einer Brotzeit (einer Marend auf südtirolerisch) eingeladen.
Mit gerade frisch aus einem Urlaub in der Toskana mitgebrachtem Lardo und Schinken, Salami und Käse und dem genialen Südtiroler Schüttelbrot haben wir die Grundlage für die Schnapsverkostung „nachgeholt“ 😊
Dazu hat Hansjörg Weis einen ganz besonderen Schatz aus seinem persönlichen Weinkeller aufgemacht: Einen 2006er Gewürztraminer Pirchschrait vom Weingut Hofstätter aus Tramin (u.a. über dieses Weingut kannst du übrigens die Brände vom Plonhof beziehen).
Uns war schon klar, dass wir hier eine Rarität im Glas haben. Nach unserer Probe sind wir in unser nächstes Hotel nach Schenna gefahren, dem „Weinmesser“, über das wir dir selbstverständlich auch noch berichten. Und zack, haben wir auf der dortigen, sehr gut bestückten Weinkarte beim Abendessen eben genau diesen Wein entdeckt! Nach dem Blick auf den Preis haben wir die Ehre, die uns Hansjörg Weis da zuteilwerden ließ, noch einmal mehr empfunden…
…jedenfalls haben wir bei dem genussreichen Vesper miteinander einen tollen Einfall gehabt: Betina und ich lieben Gewürztraminer, und zwar sowohl in der Ausbauart wie in Südtirol – hör mal in unsere Elena-Walch-Trilogie rein – als auch in der Elsässer Tradition – hör mal in 🎙 unsere Podcastfolgen 121 und 125 rein! Und natürlich in der Destillatvariante von Hansjörg Weis 😊
🎙 216 – Elena Walch: Die Architektin des Weins in Südtirol
🎙 217 – Weinverkostung mit Elena Walch – die Weißen
🎙 218 – Weinverkostung mit Elena Walch – die Roten
Deshalb werden wir für eine Querverkostung „Tramin meets Elsass“ mit Hansjörg Weis wiederkommen! Der Einkaufstripp ins Elsass zu unseren dortigen Lieblingsweingütern steht schon auf dem Plan – Hansjörg, wir sind bald mit Flaschen im Kofferraum auf dem Weg 😊
Floral, Fruchtig, natürlich: So sind die Aromen-Destillate vom Plonhof – einfach was Gutes! „Es muss drinkig sein, es muss gut sein“. Nummer eins, das ist sein Anspruch, und wir haben persönlich geschmeckt, warum das recht simple Erfolgs-Motto von Hansjörg Weis so richtig wie wichtig ist: „Qualität und Leidenschaft. Und: »klein« bleiben. Deswegen auch »Privatbrennerei«.“